Gesunde Mitarbeiter = gesunde Unternehmen = gesunde Wirtschaft

G'sundheit in unseren Betrieben | Foto: Foto: WKT/Thurner

Das Thema Gesundheit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch für die Wirtschaft. Um Betriebliche Gesundheitsförderung bei Tiroler Einzelunternehmen und KMU zu verbreiten, haben die Wirtschaftskammer Tirol und die Uniqa Tirol vor drei Jahren mit den Projektpartnern SVA und Land Tirol das österreichweit einzigartige Projekt Gsundheit in unseren Betrieben initiiert.

Chronische Krankheiten werden die globale Wirtschaftsleistung bis 2015 um bis zu drei Prozent schwächen, sofern die Investitionen in vorsorgende Gesundheitsmaßnahmen nicht steigen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsprüfer Pricewater House Coopers. Die Studie zeigt außerdem: Für jeden investierten Dollar erhalten die Unternehmen drei zurück. Und dass durch chronische Krankheiten Ausfallkosten entstehen, die etwa zwei Prozent der gesamten Personalausgaben entsprechen.

Im Jahr 2007 hat es in Tirol bei den Erwerbstätigen 247.044 Krankenstandsfälle gegeben, die 2.739.003 Krankenstandstage zur Folge hatten. Die häufigsten Erkrankungen betrafen die oberen Luftwege (Erkältung, Bronchitis, Angina, etc.). An zweiter Stelle folgen Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes, die lange Ausfälle zur Folge hatten im vergangenen Jahr sind allein durch diese Erkrankungen 570.424 Krankenstandstage zu zählen (Zahlen aller Versicherter und Angehöriger).
In Tirol liegt die durchschnittliche Krankenstandsdauer der Arbeiter und Angestellten bei rund elf Tagen. Es muss unser aller Interesse sein, gesund zu bleiben, betont Jürgen Bodenseer, Präsident der Wirtschaftskammer Tirol, Betriebliche Gesundheitsförderung hat einen wesentlichen Einfluss auf das Engagement der Mitarbeiter und damit auch auf den Unternehmenserfolg! Gesundheits- und Unternehmensziele müssen sich nicht widersprechen. Sie beschreiben viel mehr einen untrennbaren Weg zu nachhaltigem Erfolg, erklärt Bodenseer. Zwar konzentriere sich das Thema noch auf große Unternehmen, Betriebliche Gesundheitsförderung muss aber in Unternehmen jeder Größe eine wichtige Rolle spielen!
Die Wirtschaftskammer Tirol unterstützt Tiroler Unternehmen dabei, Betriebliche Gesundheitsförderung als elementaren Bestandteil einer erfolgsorientierten Personal- und Führungspraxis zu integrieren.

Vor drei Jahren hat die Wirtschaftskammer Tirol und die Uniqa das Projekt Gsundheit in unseren Betrieben gemeinsam mit den Projektpartnern Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem Land Tirol zur Betrieblichen Gesundheitsförderung in Tiroler Klein- und Mittelbetrieben initiiert!
Wir haben es uns in Tirol zum Ziel gesetzt, den Vorsorgegedanken in den Firmen zu tragen, erklärt Helmut Krieghofer, Landesdirektor der Uniqa Tirol, das Gesundheitsverständnis der Tiroler Unternehmer spielt dabei eine zentrale Rolle!
Nachhaltige Gesundheitsförderung im Betrieb könne zu mehreren positiven Entwicklungen führen einerseits seien damit noch attraktivere Arbeitsplätze möglich, andererseits weniger Krankenstände. Das Interesse für Gesundheit ist in Tirols Unternehmen stark gestiegen, betont Krieghofer.

Das österreichweit einzigartige Projekt macht die Prozesse und Inhalte der Betrieblichen Gesundheitsförderung für Tiroler Einzelunternehmen und Klein- und Mittelbetriebe greifbarer. Wir sind stolz darauf, hier die Vorreiterrolle einzunehmen, so Bodenseer. Unterstützt wurde das Projekt durch den Fonds Gesundes Österreich, umgesetzt vom Institut für Gesundheitsmanagement (IGM).

Betriebliche Gesundheitsförderung ist Chefsache
Das Konzept basierte dabei auf drei zentralen Säulen, erklärt Markus Schnitzer, IGM-Geschäftsführer. Mit der ersten Säule wurden Unternehmer zum Thema Arbeit und Gesundheit gecoacht hierfür wurden 78 Allein- und Kleinstunternehmer ausgewählt.
Die zweite Säule umfasste die Durchführung von Projekten der Betrieblichen Gesundheitsförderung in sieben Klein- und Mittelbetrieben, die als best practice für andere Unternehmen herangezogen werden können. Die Unternehmer haben die Betriebliche Gesundheitsförderung zur Chefsache erklärt. 95 Prozent der Mitarbeiter haben sich daran beteiligt, freut sich Schnitzer über das große Interesse. Den 129 Mitarbeitern wurden elf unterschiedliche Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung angeboten, die von Ernährung über Nordic Walking bis zu Schlafqualität reichten. Laut dem Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität und ETH Zürich, das mit der Projektevaluierung beauftragt wurde, zeigten sich 81 Prozent der Teilnehmer zufrieden mit den Veranstaltungen. Ebenso viele wünschten sich, dass die Angebote weiter bestehen bleiben. Alle Geschäftsleiterinnen würden das Projekt außerdem weiterempfehlen. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sich ihre Gesundheit und auch das Führungsverhalten durch das Projekt verbessert haben.

Informationsplattform für Interessierte
Im Rahmen der dritten Säule, deren Startschuss gleichzeitig auch das Ende des Projekts bedeutet, sollen nachhaltige Strukturen geschaffen werden und die Betriebliche Gesundheitsförderung ein Gesicht bekommen. Dazu wurde die Internetseite www.giub.at eingerichtet, die Interessierten als Informationsplattform zur Verfügung stehen sollte.
Die Wirtschaftskammer Tirol unterstützt die Unternehmen und deren Mitarbeiter natürlich weiterhin bei diesem Prozess hebt Bodenseer abschließend hervor. So stehen zum Beispiel auch in allen WK-Bezirksstellen speziell geschulte Ansprechpartner als regionale Anlaufstelle für Interessierte zur Verfügung. Schlussendlich geht es auch um die weitere Stärkung des Wirtschaftsraums Tirol, so Bodenseer, denn gesunde Mitarbeiter sind motiviert und haben Kraft. Und stärken damit wiederum die Tiroler Unternehmen!

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.