Große Krippenausstellung in Inzing

In der 2006 entstandenen Krippenwerkstatt des Krippenvereins Inzing wird die große Tradition im Krippenbau weitergeführt. | Foto: Wanner
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  • In der 2006 entstandenen Krippenwerkstatt des Krippenvereins Inzing wird die große Tradition im Krippenbau weitergeführt.
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  • hochgeladen von Georg Larcher

INZING. Steht man beim Krippenschauen in Inzing vor den großen, altehrwürdigen Hauskrippen, hört man immer wieder die Sätze: „Der Berg isch vom Sonneler“ (Kratzer Johann, 1855 – 1942), oder „ den Stall hat der Schnoatter (Schnaitter Bernhard, 1854 – 1929) baut.“
Nicht weniger als 250 teilweise große orientalische Krippenberge schufen allein Schnaitter Bernhard und Kratzer Johann im Laufe ihres Lebens. Nach dem 2. Weltkrieg führte Karl Oberthanner (1921 – 1997) diese Tradition im Krippenbergbau in Inzing meisterhaft fort. 156 Weihnachtskrippen, davon 48 orientalische Großkrippen baute der Krippenbaumeister in seiner Freizeit.
Fast alle alten Hauskrippen in Inzing entstanden durch Auftragsarbeiten der damals bekannten Krippenkünstler. Kaum jemand wagte sich daran und nahm sich die Zeit, sich selber eine größere Weihnachtskrippe zu bauen.

Altes bewahren – Neues schaffen

Diesen Leitspruch hat sich der Krippenverein Inzing auf seine Fahnen geheftet. Neben dem Auf- und Abbau der großen Kirchenkrippe, der Pflege des alten Brauchs des Krippenschauens und der Kameradschaftspflege sind die jährlich stattfindenden Krippenbaukurse zum Hauptanliegen des Krippenvereins geworden. Von Juni bis November wird im Krippenlokal zweimal wöchentlich an neuen Krippen gewerkt. Bis zu 400 Arbeitsstunden werden oft investiert, um sich den Wunsch einer selbst gebauten Weihnachtskrippe erfüllen zu können.

Seit 2004 organisiert nun der Krippenverein Inzing unter der Leitung von Obmann Wanner Bernhard und Krippenbaumeister Witsch Peter mit einigen fleißigen Helfern jedes Jahr die beliebten Krippenbaukurse. Wurden die ersten beiden Kurse noch in der privaten Werkstatt eines Krippenfreundes abgehalten, so konnten 2006 mit Hilfe der Gemeinde zwei große Räume in der Hauptstraße vom Krippenverein zu einer Krippenwerkstatt mit Aufenthaltsraum ausgebaut werden. Zusammen mit den in der Neuen Mittelschule Inzing durchgeführten Schülerkrippenbaukursen entstanden so in den letzten 10 Jahren ca. 200 Krippen, die in vielen Familien Weihnachtsfreude verbreiten.

Jubiläumsausstellung: 10 Jahre Krippenbaukurse in Inzing

Vom 6. bis 8. Dezember 2014 werden nun 45 von diesen neu entstandenen Krippenwerken im alten „Klotzsaal“ des Gasthofs Krone am Dorfplatz im Gedenken an den verstorbenen Ehrenobmann des Inzinger Krippenvereins, Franz Hirschberger, ausgestellt.
Von Tiroler Heimatkrippen, über Tempelkrippen bis zu 3 Meter langen orientalischen Großkrippen führen alle diese ausgestellten Krippen beeindruckend vor Augen, dass das Krippendorf Inzing nicht in seiner Krippentradition erstarrt ist, sondern zu den sehr lebendigen Krippendörfern gehört.
Und so hört man beim Krippenschauen in Inzing in letzter Zeit immer öfter voller Begeisterung den Satz: „Der Krippenberg isch Eigenbau, den hun i im Krippenbaukurs baut.“
Öffnungszeiten der Ausstellung im Gasthof Krone am Samstag den 6.12.2014 von 13 bis 19 Uhr, am Sonntag, den 7.12.2014 von 10 bis 18 Uhr und am Montag, den 8.12.2014 von 10 bis 18 Uhr.

In der 2006 entstandenen Krippenwerkstatt des Krippenvereins Inzing wird die große Tradition im Krippenbau weitergeführt. | Foto: Wanner
Um 1960 gebaute „Oberthanner – Krippe“ mit Figuren von Josef Spiegl (1900 – 1987) aus Oberperfuß | Foto: Wanner
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