Heuer wird dem Maikäfer und dem Engerling in Mieming und Roppen der Kampf angesagt

Foto: Haaser
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MIEMING (ps). Wenn die Wiese zum Acker wird sobald der Bauer mit dem Mähwerk darüber fährt, oder erst gar kein Gras mehr gewachsen ist und die Landschaft anstatt in einem satten Grün in bedenklichem Braunton gefärbt ist, verbirgt sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein massiver Engerlingbefall unter dem angefressenen und abgestorbenen Grünland. Als Prävention wird in Tirol seit den 1990ger Jahren als Pilotprojekt mit der von Dr. Hermann Strasser von der Uni Innsbruck entwickelten Pilzgerste gearbeitet. Auch heuer werden im Oberland wieder Großflächen wie beispielsweise in Mieming oder Roppen mit dem für den Engerling und den Maikäfer tödlichen Pilz "geimpft". Doch wie funktioniert die Pilzgerste und was noch viel wichtiger scheint, bleiben Rückstände im Boden, die in der Milch nachweisbar sind?

Wirkungsweise und Rückstände 

Die ausschliesslich für den Maikäfer und dessen Engerling tödlichen Pilzsporen werden mit Hilfe sterilisierter Futtergerste in den Boden gebracht. Dies erfolgt großflächig durch den Maschinenring mittels speziell dafür geeigneter Gerätschaft. Ist das bearbeitete Korn erst einmal im Boden bedarf es nur noch des Kontakts mit dem Käfer oder Engerling, der wiederum den Pilz nicht nur bis in sein Gelege weiterträgt, sondern nachdem er daran zu Grunde gegangen ist, auch als Nährboden für den Pilz dient und somit dessen Wucherung im Boden ermöglicht.
Bei dem Pilz handelt es sich um ein in der Natur vorkommende Art und somit weder um Chemie oder ein künstlich produziertes Gift. So kann auch garantiert werden, dass jedweder gesundheitliche Schaden für die grasfressende Kuh ausgeschlossen werden kann. Der Milchverzehr darf also mit ruhigstem Gewissen weiterhin empfohlen werden.

Populationen eindämmen

Gerade im Tiroler Oberland ist es aufgrund massiven Maikäferbefalls immer wieder zu großen Schäden in der Landwirtschaft gekommen. Seit man 1993 angefangen hat mit der Pilzgerste zu arbeiten, dämmt man die Populationen der Käfer ein. "Ganz verschwinden werden sie nie, aber die Schädlingsdichte kann deutlich verringert werden", erklärt der Entdecker der Pilzgerste, Dr. Hermann Strasser. Die dadurch aufgewendeten Mittel werden zu einem Drittel aus der Landeskasse, einem Drittel aus Gemeindebudgets und das verbleibende Drittel seitens der Landwirte bestritten. Durch die hervorragende Zusammenarbeit von Gemeinden, Land, Landwirtschaftskammer und Maschinenring konnte hier dieses erfolgreiche Projekt initiiert werden. Dass die Maßnahmen nachhaltig Wirkung zeigen, beweisen die ersten Anwendungsgebiete im Unterland, wo es zwischenzeitlich zu keinen größeren Schäden mehr gekommen ist. Das ist wichtig, denn der Maikäfer gefährdet einen gesunden Wiesenbestand und bedeutet damit Futterverlust!“, so LK-Präsident Josef Hechenberger.

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