„Die Angst wird bleiben“
Ruth Elsner über Schockerlebnisse und eine Ehe in der Besucherzelle
Den Kampf um Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner hat seine Frau nicht aufgegeben. Über die Szenen einer Ausnahmeehe und ihre nächsten Schritte spricht sie im bz-Interview.
bz: Ihr Mann im Gefängnis, Sie in Freiheit: Ist ein gemeinsames Leben noch möglich?
ELSNER: „Ich sehe meinen Mann einmal in der Woche für eine halbe Stunde. Im Besucherzentrum werde ich mit einer Nummer aufgerufen, nur über einen Telefonhörer kann ich mit ihm sprechen, eine Glasscheibe verhindert den Körperkontakt. Das ist ein Ausnahmezustand, den man sich nur schwer vorstellen kann. Für ein Eheleben nicht gerade zuträglich.“
bz: Wie hat sich Ihr Leben durch die Verhaftung Ihres Mannes verändert?
ELSNER: „Ich habe miterleben müssen, wie mein Ehemann aus der Wohnung verhaftet wurde. Das sind Momente, die einen aus der Bahn werfen. Das sind Schockerlebnisse, die man nicht vergisst. Die Angst wird bleiben, dass jemand kommt und ihn mir wegnimmt.“
bz: Wie geht es in Ihrem Kampf um Helmut Elsner weiter?
ELSNER: „Wir haben nun eine Unterbrechung der Haft wegen Vollzugsuntauglichkeit beantragt. Ich hoffe, dass durch seinen katastrophalen Gesundheitszustand das Gericht rasch positiv entscheiden wird.
Außerdem werden wir eine Wiederaufnahme des Verfahrens beantragen. Wir können neue Beweise liefern, wo die Millionen, die Wolfgang Flöttl verspekuliert hatte, geblieben sind?“
bz: Wie sollte der erste Tag in Freiheit für Ihren Mann aussehen?
ELSNER: „Viel werden wir nicht machen können: Mein Mann muss sofort in ein Spital oder auf Rehabilitation, um seinen schlechten Gesundheitszustand in den Griff zu bekommen.“
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