Archäologie am Hauptbahnhof
Spannende Funde machen Rettungsgrabungen notwendig
Wiener Stadtarchäologen fanden am Baugelände zum Hauptbahnhof eine barocke Wasserleitung aus dem 18. Jahrhundert.
(buk). Wiens Boden beherbergt eine 7.000 Jahre alte Geschichte, ein Mekka für Archäologen. „Archäologie ist kein Abenteuer und hat nichts mit Indiana Jones zu tun“, so Karin Fischer Ausserer, Chefin der Stadtarchäologie Wien. „Es fordert viel Geduld und eine hohe Motivation bei Regen oder 35 Grad neben Baggern und Lärm zu stehen und die Fläche nicht aus den Augen zu lassen. Das braucht eine bestimmte Art von Herzblut!“
Grabungsergebnisse am Hauptbahnhof
Im Zuge der Bauarbeiten am Gelände des Hauptbahnhofes machten sich auch die Wiener Stadtarchäologen ans Werk. Bei den archäologischen Voruntersuchungen entlang der Gudrunstraße wurden Überreste der braocken „Fürst Schwarzenbergischen Wasserleitung“ entdeckt, die vom Urselbrunnen ausgehend die von Fischer von Erlach konzipierten Gärten des Palais Schwarzenberg mit Wasser speiste.
„Westlich dieser Fundstelle folgen Grubenkomplexe, die zeitlich noch nicht zu fixieren sind“, erklärt die Stadtarchäologin. „Sie sind älter als römische. Es könnte sich um urgeschichtliche Siedlungsreste handeln. Allerdings brauchen wir Funde!“
Ebenfalls vermuteten die Wissenschaftler in dem Grabungsareal Reste einer Römerstraße. "Leider gibt es bis dato auch hier keine Funde", so Fischer Ausserer.
Rettungsgrabungen
In einer Rettungsgrabung ab dem 22. August sollen die Grubenkomplexe, Straßen- und Wasserleitungsverläufe, sowie die Römerstraße verifiziert und wissenschaftlich dokumentiert werden. „Wir hoffen durch das Auftauchen von Funden genauere Datierungen geben zu können“, meint Karin Fischer Ausserer abschließend.
Fotos (teilweise) (c): STADTARCHÄOLOGIE WIEN
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