Chip-Chaos: Ärzte sind ratlos
Der Paragrafen-Dschungel ist auch für Veterinärmediziner nicht durchschaubar.
Onlinedienst, Heimtierdatenbank und Hundesteuer: Der bürokratische Aufwand für die Hundehaltung in Wien ist beachtlich. Nun kommt auch Kritik von den Tierärzten: „Die Information ist mangelhaft, wir müssen die ganze Aufklärungsarbeit übernehmen“, so Veterinärmediziner Martin Gasperl aus Mariahilf.
Das Problem: Die 526 Veterinärmediziner in Wien sind oftmals die erste Anlaufstelle in dieser Angelegenheit. Gerade über die Verwirrung um die Chip-Pflicht bei Hunden – die bz hat berichtet – müssen sie die Hundehalter aufklären.
Tücken bei Meldung
Das häufigste Missverständnis: Hundehalter müssen ihren Hund chippen und bei der amtlichen Heimtierdatenbank registrieren lassen. Die Registrierung können sie bei der zuständigen MA 60 machen oder bei einem privaten Online-Dienst (Animaldata, Petcard).
„Doch Achtung: Falls die Daten bei den privaten Diensten nicht vollständig sind, können diese nicht in die amtliche Datenbank übernommen werden“, erklärt Gasperl. Eine Strafe von bis zu 3.750 Euro droht.
Fehlende Ausrüstung
Ein Kuriosum: Die Wiener Polizei ist gar nicht mit entsprechenden Chip-Lesegeräten ausgestattet. „Sie müssen dazu das Veterinäramt anfordern“, erklärt Gasperl. „Das dauert natürlich sehr lange.“ In Mariahilf hat man einen Modus vivendi gefunden: „Die Polizeiinspektion ruft mich an, wenn sie einen Hund gefunden hat.“
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