Das Haus "Zum schwarzen Cameel" in der Bognergasse ist heuer 400 Jahren alt
Das schwarze Cameel heuer 400 Jahre Jubiläum – eigentlich nicht!
Wien-Bognergasse 5: Das Stadthaus kam 1618/19 in den Besitz des aus Brünn stammenden Handelsmannes Johann Baptist Cameel, der meist hochverschuldet war. Er richtete eine Gewürzhandlung ein, die später zur Wein- und Delikatessenhandlung erweitert wurde. Er soll das Haus humorvoll (?) "Zum Schwarzen Kameel“ genannt haben. Vielleicht darum, weil Cameel’s Häuser durch eine große Negativbilanz immer versteigert wurden ?
Die nächsten Jahre brachten zahlreicher Besitzerwechsel, auch die Gemeinde hatte die Hand im Spiel. Bei Cameel’s Nachfolger, der Familie Stiebitz verkehrte Bethoven und kaufte bei der Besitzersgattin Frau Stiebitz immer Lebensmittel ein. 1881 führten die Stiebitz als besondere Spezereiwarenhandlung den aus der Abtei zu Frecamp kommenden Französischen Benediktinerlikör ein, der für alles half oder helfen sollte. Einige Jahre später starb ein Hausbesitzer und viele andere Bewohner an der Cholera.
1901 erfolgte die Demolierung des Hauses. Der damalige Besitzer Franz Joseph Stiebitz verkaufte 1951 die wieder eingerichtete Wein- und Delikatessenhandlung an die Erste österreichische Sparcasse. Er verfasste auch aus diesem Anlaß sogar eine aufwendige Denkschrift über das Kamelhaus. 1902 wurde in der Bognergasse 5 durch Julius Mayreder ein Neubau errichtet und das sich darin befindliche Lokal erhielt sein charmantes Aussehen im Wiener Jugendstil von der Architektenfirma Portois & Fix. Heute führt die Familie Friese das von Reisenden aus aller Welt besuchte Restaurant mit excellenter Küche, auch den Straßenverkauf gibt es noch und eine Patisserie kam dazu.
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