Kein Abriss
Das Lueger-Denkmal soll mit Kontextualisierung bleiben
Über das Karl-Lueger-Denkmal am Wiener Stubenring wird seit Monaten eine emotionale Debatte geführt. Kritiker wollen das Denkmal des bekennenden Antisemiten aus dem Stadtbild entfernen. Ein Kolloquium im mumok hat nun Bewegung in die Sache gebracht – die Statue soll eine "künstlerische Kontextualisierung" erhalten.
WIEN/INNERE STADT. Das Denkmal des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Karl Lueger war immer schon umstritten. Seit der "Black Lives Matter"-Bewegung im letzten Jahr, ist die Debatte erneut aufgeflammt und das 20 Meter hohe Denkmal mit der vier Meter hohen Bronzestatue wurde unter anderem mit dem Schriftzug "Schande" beschmiert.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) hat zur Lösung des Problems auf einen runden Tisch gesetzt. Wie der ORF berichtete, hat dieses Vorgehen nun zu konkreteren Vorschlägen geführt. "Interessant war, dass am Ende klar wurde, dass die Extrempositionen nicht möglich sind", zitiert der ORF Kaup-Hasler aus einem APA-Gespräch. Den "Vertretern der Cancel Culture" sei klar geworden, "dass es nicht zum Ziel führt, das Denkmal einfach wegzuräumen".
Das decke sich mit der Meinung der Stadträtin, zugleich könne man das Denkmal aber auch nicht unkommentiert stehen lassen. Stattdessen werde nun der Weg der künstlerischen Kontextualisierung gegangen, berichtet der ORF. Wie diese genau aussehen wird, sei hingegen noch völlig offen. Eine Ausschreibung werde vom stadteigenen KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) ausgearbeitet und werde wohl erst im Herbst 2022 fertig sein.
Mit einer Umsetzung sei erst im Jahr 2023 zu rechnen, so Kaup-Hasler. Die Maßnahmen müssten im Einklang mit dem Denkmalschutz stehen, außerdem verlaufe die U-Bahn unter dem Denkmal und bei möglichen Veränderungen müsste die Statik bedacht werden.
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