Jubiläum
Die Michaelerkirche feiert 800 Jahre
Anlässlich ihres 800. Geburtstags gibt es eine Ausstellung über die Geschichte der Michaelerkirche.
WIEN/INNERE STADT. Sie zählt zu den ältesten Sakralbauten Wiens und feiert heuer ihr 800-jähriges Bestehen: Die Michaelerkirche auf dem gleichnamigen Platz ist nur unweit von der Hofburg entfernt und wird seit 1923 von den Salvatorianern betreut.
Als ehemalige Hofpfarrkirche der Habsburger kann sie auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken und zählt mit gut 1.000 Besuchern pro Tag zu den meistbesuchten Kirchen in ganz Wien.
"Sogar Kaiser Franz Joseph I. besuchte immer wieder die heiligen Messen. Ein unterirdischer Gang verband die Kirche mit den privaten Räumlichkeiten seiner Residenz in der Hofburg“, weiß Pfarrmoderator und Hausherr Erhard Rauch zu berichten.
Vielfalt der Stile
Was man in der heutigen Zeit als Highlight bezeichnen würde, war damals die Aufführung des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart, das anlässlich seines Todes 1791 in der Michaelerkirche uraufgeführt wurde.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gotteshaus immer wieder erweitert und umgebaut. Dem Stil des jeweiligen Jahrhunderts entsprechend, findet man heute Teile der Kirche und ihrer Reliquien in romanischem, gotischem, barockem und klassizistischem Stil.
Bewegte Vergangenheit
"Das Jubiläum war der Anlass, um die bewegte Vergangenheit in einer Ausstellung zusammenzufassen. Diese wurde von Christof Cremer in acht verschiedenen Parcours eindrucksvoll in Szene gesetzt", informiert Rauch.
Cremer, der sich im Bereich der sakralen Kunst einen Namen gemacht hat, beleuchtet an den einzelnen Stationen eindrucksvoll Themen wie Baugeschichte, Kirchenmusik und Sakralkunst und gewährt dadurch interessante Einblicke und eine theologische Betrachtung der bewegten Vergangenheit der Michaelerkirche.
Ein umfangreiches Musikprogramm komplettiert die Feierlichkeiten rund um das geschichtsträchtige Gotteshaus, das nun schon seit fast 100 Jahren unter der Obhut der Ordensgemeinschaft der Salvatorianer steht.
Wie sagte schon Thomas von Aquin, der bedeutendste katholische Theologe der Geschichte? "Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten." Gemäß dieses Zitats ist die Michaelerkirche sowohl in ihrer Bedeutung als sakrales Bauwerk als auch in ihrer spirituellen Geschichte ein Ort für alle Besucher geblieben, die sich ein Bild von der Entwicklung des christlichen Gedankenguts machen wollen.
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