Gemordet wird nicht nur in Wien
- Autorin Maria Publig schätzt den Stadtpark als "idealen Ort zum Lesen".
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Die Journalistin Maria Publig ist Autorin der "Waldviertelmorde": Als Wienerin hat sie einen Regionalkrimi verfasst.
INNERE STADT. Aufgewachsen ist sie in Wien-Landstraße, aber Maria Publigs wichtigsten Kindheitserinnerungen haben sich im Waldviertel abgespielt: "Als Kind habe ich mich oft mit einem Buch ins Baumhaus am Grundstück meiner Eltern verzogen - und den ganzen Tag geträumt", erinnert sie sich an ihre behütete Kindheit zwischen Großstadt und dem beschaulichen Waldviertel. "Diese Gegensätze zwischen Stadt und Land, aber auch zwischen neu und alt, ziehen sich auch durch meine 'Waldviertelmorde'. Meine Protagonistin Walli Winzer ist erfolgreiche Inhaberin einer PR-Agentur - und hat die Nase voll: von den Männern, von den Shoppingtouren, von der Großstadt. Kurz vor dem Burn-Out beschließt sie, ein altes Haus im Waldviertel als Rückzugsoase zu erwählen. Leider stellt sich die angeblich so ruhige Region bald als mörderische Fallgrube heraus", erzählt die Autorin, die sich schon als Kultur- und Sachbuchautorin eine treue Lesergemeinde geschaffen hat. "Alle Orte, die ich im Buch beschrieben habe, existieren tatsächlich. Auch sonst sind alle Details und Handlungsabläufe originalgetreu und nachvollziehbar beschrieben - vielleicht kommt das daher, weil ich früher viele Sachbücher geschrieben habe", schmunzelt Maria Publig.
Schauplatz Innere Stadt
Einige Schauplätze von Maria Publigs "Waldviertelmorden" sind in der Inneren Stadt verortet. Warum? Viele Szenen im Buch spielen in der Gegend zwischen Graben und den Markenshops in der Tuchlauben. Meine Protagonistin Walli Winzer nimmt sich eine Auszeit vom Großstadtgetriebe und kommt irgendwann quasi als Touristin zurück in die City, weil sie das touristische Zentrum Wiens ist.
"Die Sehnsucht nach Abwechslung vom Großstadt-Alltag ist durchaus autobiographisch", erklärt Maria Publig beim Bummel durch den Wiener Stadtpark. Sie schwärmt vom Leben unter Sternen, Glühwürmchen und den unzähligen Waldviertler Himbeerstauden. "Als Wienerin habe ich die Stille des Waldviertels erst wieder schätzen lernen müssen und bin froh, dass ich es schon als Kind kennengelernt habe. So konnte ich als Erwachsene darauf zurückgreifen. Heute bin ich sowohl eine Wienerin im Waldviertel, als auch eine Waldviertlerin in Wien!" lacht sie.
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