Fiaker
Kommen jetzt die Plastikhufe?
Die ersten Studienergebnisse sind da: Laut der Veterinäruni Wien sind die Plastikbeschläge geeignet.
INNERE STADT. Schäden in Höhe von 750.000 Euro verursachen die Fiaker jährlich in der Innenstadt. Der Bezirk selbst muss etwa 300.000 Euro aufbringen, um das Gröbste auszubessern. Lange wurde eine Verlagerung der Kompetenzen im Bezirk gefordert: Die Stadt sollte die City mehr bei der Sanierung der Straßen unterstützen. Jetzt könnte aber eine andere Alternative kommen.
Im vergangenen Sommer kam zum ersten Mal die Idee auf, die Fiakerpferde mit Plastikhufeisen zu beschlagen. Wie geeignet diese Beschläge sind, sollte die Veterinärmedizinische Uni Wien feststellen, die nun die ersten Ergebnisse präsentiert hat.
Besser für die Straße?
In erster Linie gab es die Befürchtung, die Plastikbeschläge könnten den Pferden bei Nässe den Halt rauben. Außerdem sollte ermittelt werden, ob dadurch tatsächlich weniger Schäden auf dem Straßenbelag entstehen. Das vorzeitige Ergebnis zeigt, dass die Plastikbeschläge durchaus verwendbar wären. In einem Feldversuch hatten die Tiere genug Halt und die Schäden am Belag wurden minimiert. Also eigentlich eine gute Lösung.
Allerdings haben sich während des Tests weitere Möglichkeiten aufgetan, die aber noch getestet werden müssen. Jetzt muss noch festgestellt werden, ob diese Alternativen nicht noch besser für den Belag und die Tiere sein könnten. „Grundsätzlich ist das Ziel, eine optimale Lösung zu finden, die dem Tierschutz und der Schonung der Straßen Rechnung trägt“, heißt es seitens der Magistratsabteilung 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau).
Figl für Verpflichtung
City-Chef Markus Figl (ÖVP) sieht in den vorläufigen Ergebnissen einen Erfolg. "Offensichtlich wird mit diesen Gummihufen dafür gesorgt, die entstehenden Schäden beinahe auf null zu minimieren. Gleichzeitig wird auf die Gesundheit der Pferde und die Sicherheit im Straßenverkehr Rücksicht genommen“, kommentiert der Bezirksvorsteher die Studie. Er fordert bereits jetzt eine verpflichtende Ausstattung der Pferde mit Plastikhufeisen. „Die Fiaker sind für die Innere Stadt eine immense finanzielle Belastung. Wir sind budgetär nicht in der Lage, die jährlich anfallenden Schäden am Straßenbelag dauerhaft zu reparieren“, so Figl weiter.
Dass die Pferde eine große Belastung für die Innenstadt seien, hat Figl schon öfters betont. Auch Maßnahmen wurden bereits gesetzt, etwa eine Reduktion der Stellplätze am Stephansplatz. So gibt es dort jetzt nur noch zwölf im Gegensatz zu den 24, die es früher waren. Die Möglichkeit, die Fiaker ganz abzuschaffen, hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls herumgesprochen. Für Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ist das allerdings keine Lösung. Was derzeit noch im Gespräch ist, ist ein alternativer Standplatz beim Äußeren Burgtor.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.