Kommentar
Öffentlicher Raum muss für alle da sein, auch Bänke
Seit einiger Zeit gibt es keine Sitzplätze mehr im Jonasreindl beim Schottentor. Warum wurden sie jedoch wirklich entfernt, obwohl Passantinnen und Passanten sie sich wieder zurück wünschen? MeinBezirk.at-Redakteurin Anna-Sophie Teischl geht der Frage in ihrem Kommentar auf den Grund.
WIEN/INNERE STADT. Kennen Sie den Begriff "Defensive Architektur"? Dieser beschreibt eine Form der Gestaltung des öffentlichen Raums, der den Aufenthalt von wohnungslosen Menschen verhindern soll.
So werden etwa Bänke durch einen metallenen Bügel getrennt, damit sich niemand darauf hinlegen kann. Eine andere Möglichkeit wäre, die Bänke einfach zu entfernen. Bei unserer Meinungsumfrage beim Schottentor, glaubten die meisten befragten Personen, dass die Bänke in der Passage deshalb entfernt wurden.
Der wahre Grund?
Schließlich hätte sie für wohnungslose Menschen auch den Vorteil, dass sie hier ein Dach über dem Kopf haben. Die MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau betont hingegen, dass die Sitzplätze im Zuge einer Fluchtweg-Verbreiterung entfernt werden mussten.
Der Weg wird aber an der Stelle, wo sich früher die Sitzplätze befunden haben, also hinter der Trafik, ohnehin durch eine große Säule an der Wand eingeschränkt. Es bleibt ein Mysterium. Die Bänke werden jedenfalls vorerst nicht zurückkommen.
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