Robert Eders Erlebnisraum „Wiese“ als künstlerische Hommage an Albrecht Dürers „Das große Rasenstück“
Der Schriftsteller und Maler Robert Eder zeigt in seiner kommenden Einzelausstellung, die am 6. Mai im Mellow in der Wiener Innenstadt eröffnet wird, seine aktuelle Serie von Grasdrucken und nimmt damit Bezug auf das weltbekannte Werk des Renaissancekünstlers Albrecht Dürer.
Ausgehend von der Betrachtung von Dürers Aquarell hat Eder vor etwa 5 Jahren begonnen, sich künstlerisch mit dem Lebens- und Erlebensraum „Wiese“ zu beschäftigen.
Die seither entstandenen Werke, welche – unter fortlaufender Nummerierung – allesamt den Titel „Wiesenstück“ tragen, sind insofern von dem erwähnten Dürer-Werk inspiriert, als es sich dabei um Ausschnitte und Fokussierungen handelt. Während der Renaissancekünstler Dürer sein Rasenstück jedoch – möglicherweise eigenhändig – ausgestochen, bzw. in ausgestochenem Zustand gemalt hat, ist es bei Eders Arbeiten so, dass er die Wiese selbst malen lässt. Schauend und fühlend erkundet er das jeweilige Wiesenstück und bestimmt dann einen oder mehrere Plätze, an denen er Farbe auf den Bewuchs aufträgt und in mehreren Vorgängen Abdrucke davon auf Leinwand macht. Die Stimmungen der Werke nehmen nicht unbedingt Bezug auf die jeweils aktuelle Wiesenatmosphäre; es können auch „innere Wiesenbilder“, gespeist aus Stimmungen, die der Künstler auf der einen oder anderen Wiese erlebt und verspürt hat, sein, welche sich auf den Leinwänden wiederfinden.
Diese Vorgangsweise des mehr oder minder zufälligen Eingreifens in den Entstehungsprozess dieser Monotypien entspricht dem Geist der heutigen, „virtuellen“ Zeit, in der die Automatisierung und das Serielle gegenüber dem Handwerklichen der klassischen Malerei im Sinne von „Fine Art“ eine gleichwertige Position in der Kunst einnehmen. War es bei Dürer das Ziel, die Natur so realistisch wie möglich abzubilden, steht bei Eders Bild-Werken die Abstraktion, das „Be-Schreiben“ einer inneren Wirklichkeit im Vordergrund.
In jedem Fall aber ist das Ein- und Vordringen in einen Mikrokosmos, den man häufig eher indifferent als Grünfläche wahrnimmt, für Eder immer wieder aufs Neue faszinierend. In jedem seiner Wiesenstücke steckt daher auch ein Quäntchen jenes Staunens, das er für sich als Entdeckerfreude bezeichnet!
Robert Eder. wiesen.stücke. Grasdrucke und Malerei
Vernissage Freitag, 6. Mai 2011, 19 Uhr
Mellow Café.Bar Mahlerstr. 13, 1010 Wien www.mellow.co.at
Musikalische Begleitung: Johannes Fechner, Gitarre (Musikspenden erbeten)
www.galeriestudio38.at/eder
www.literaturmalanders.at
www.facebook.com/event.php?eid=210052445671988
Künstlergespräch „Literarisches Intermezzo zu Sommerbeginn“
Dienstag, 21. Juni 2011, 19 Uhr
Ausstellungsdauer bis Ende Juni
Öffnungszeiten Mo–Fr: 11–02 Uhr Sa: 18–02 Uhr Sonn- & Feiertag geschlossen
0699 11 39 20 74
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