Könne Gefühle verletzen
Stephansdom zeigt keine weiteren Helnwein-Tücher
Eigentlich war ein Kunstprojekt von Gottfried Helnwein als dreiteilige Serie im Stephansdom geplant. Doch wie das Domkapitel von St. Stephan mitteilte, wird dem "Fasten-" nun aber nicht wie geplant ein "Oster-" und ein "Pfingsttuch" folgen.
WIEN/INNERE STADT. Mitte des vergangenen Monats hat der bekannte Künstler Gottfried Helnwein mit seinem ursprünglich als dreiteilige Serie angelegten Kunstprojekt im Stephansdom für Aufsehen gesorgt. Die zentralen christlichen Glaubensaussagen Tod, Auferstehung und Aussendung des Heiligen Geistes sollten während Ostern und darüber hinaus bis zum 7. Juni im Dom zu sehen sein. MeinBezirk.at berichtete über die Vorstellung:
Doch wie das Domkapitel von St. Stephan am Donnerstag bekannt gab, wird dem "Fastentuch" jetzt doch nicht wie geplant ein "Oster-" und ein "Pfingsttuch" folgen. Darüber berichtete zuerst "Krone.at". Das dem Domkapitel erstmals am Mittwoch vorgelegte "Ostertuch" eines Kindes mit den Wundmalen Christi sei zwar laut Aussendung ein "beeindruckendes und ernstzunehmendes Kunstwerk", im Blick auf Ostern und die Art der Darstellung könne es aber "Menschen verstören" und polarisieren. Angesichts dessen wird die geplante Fortsetzung des Helnwein-Zyklus nicht stattfinden.
Motiv könne "Menschen verstören"
Das für die Osterzeit ursprünglich geplante Tuch rege zum Nachdenken über die Gewalt an den Schwächsten an und passe theologisch zum Topos von Christus, der, selber unschuldig, die Schuld der Menschen auf sich genommen habe. In der unvermittelten Drastik der fotorealistischen Darstellung eines blutenden Kindes als 14 Meter hohes, dominantes Element des Altarraums riskiere dieses Motiv jedoch "Menschen zu verstören oder in ihren Gefühlen zu verletzten", heißt es seitens des Domkapitels gegenüber "Kathpress" und MeinBezirk.at.
Und was passiert mit dem "Fastentuch"? Dieser soll nach dem Beschluss des Domkapitels wie vorgesehen bis zum Karsamstag hängen bleiben und dann, wie in der liturgischen Tradition üblich, abgenommen und nicht durch ein weiteres Tuch ersetzt werden.
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