Urzeit: Digital wie nie
Die Anthropologiesäle waren einst ewiggestrig, die neue Schau ist hingegen am Puls der Zeit.
Einen Zeitsprung von Vorgestern bis ins Übermorgen schaffte das Naturhistorische Museum (NHM): 50.000 Schädel sammelte der damalige Museums-Chefanthropologe Johann Szivássy, um die Besucher in der 1978 eröffneten Dauerausstellung über "Rassenkunde" zu informieren. Erst 1996 wurden die Räume auf öffentlichen Druck hin geschlossen.
Top-Funde
Nun – nach über zwei Jahren Arbeit – stehen der Mensch und seine Entwicklung im Mittelpunkt: Die Schauräume 14 und 15 beschäftigen sich jetzt mit dem aufrechten Gang und der Gehirnevolution – und das auf der Höhe modernster Wissensvermittlung.
"Wir haben uns bemüht, die absoluten Top-Funde der letzten Zeit zusammenzustellen", erzählt Maria Teschler-Nicola, Direktorin der Anthropologischen Abteilung des NHM Wien.
Urzeit zum Anfassen
"Highlights für die Besucher sind mitunter Weichteilrekonstruktionen von Australopithecinen, Neandertalern, dem Homo erectus und Homo sapiens, eine virtuelle Station sowie ein CSI-Tisch. Darauf können Besucher ein virtuelles Skelett mittels Mikroskop, Lupe oder Röntgen und Isotopenuntersuchung auf Alter, Geschlecht, Krankheiten und Todesursache hin untersuchen", erklärt NHM-Generaldirektor Christian Köberl, auf dessen Initiative die Neugestaltung zurückgeht.
Besuch aus Tel Aviv
Bis 13. Februar wird noch angesichts der Neueröffnung ein besonderes Highlight zu sehen sein: drei 120.000 Jahre alte, originale Neandertaler-Funde aus der Höhle von Krapina, wie auch vier fossile menschliche Schädel aus Tel Aviv, darunter das auf 50.000 Jahre datierte Original des Homo neander-thalensis von Amud.
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