Zu laut & unsicher
Wo sich die City-Bewohner Verkehrsberuhigung wünschen
Eine VCÖ-Umfrage zeigt, wo sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Ersten eine Beruhigung des Verkehrs wünschen.
WIEN/INNERE STADT. Welche Straßen im 1. Bezirk sind unsicher? Wo braucht es eine Verkehrsberuhigung? Diesen Fragen ist der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) gemeinsam mit der Bevölkerung nachgegangen. Die Bürger hatten die Möglichkeit, in einer interaktiven Karte Straßen zu benennen, an denen sie sich Maßnahmen gegen den Verkehr wünschen.
Die am häufigsten genannten Gründe waren Verkehrslärm, zu viel Kfz-Verkehr und zu hohes Tempo. Insgesamt wurden 2.200 Orte in ganz Wien angegeben. Auch in der Inneren Stadt ist die Liste an unsicheren Stellen lang: 80 Orte im Ersten wurden von der Bevölkerung eingezeichnet.
Die Gefahrenstellen
Ein Beispiel dafür ist die Freyung: Hier werden von den Befragten zu viele Autos und viel Verkehr kritisiert. In der Schottengasse seien die Autos sehr schnell unterwegs und Engstellen würden zu gefährlichen Situationen führen. Auch dem Platz rund um die Oper sowie die Kreuzung Kärntner Straße/Ring werden in der VCÖ-Umfrage als unsicher eingeschätzt.
"Grundsätzlich muss man zwischen Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung unterscheiden", erklärt Gregor Raidl, Vorsitzender der Verkehrs- und Wirtschaftskommission (ÖVP). Die Sicherheit im Straßenverkehr wird im 1. Bezirk auf Basis von Unfallstatistiken laufend evaluiert. Auf dieser Grundlage werden dann Maßnahmen gesetzt, zuletzt etwa am Schwarzenbergplatz oder an der Kreuzung Salzgries/Salztorgasse.
Zum Bereich Schottengasse/Freyung erklärt Raidl: "Hier mussten wir mit dem Radweg eine Kompromisslösung finden, weil es sehr eng ist. Die Straße ist eine wichtige Zufahrt fürs Grätzl: Die Feuerwehr und der Bus fahren hier. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten ist oft leider nicht mehr möglich."
Ein Konzept ist schon da
Eine Chance, den Verkehr in der City generell zu reduzieren, sieht Raidl in dem Konzept der verkehrsberuhigten Inneren Stadt. 38 von 40 Bezirksräten und die Stadtregierung sind dafür. Acht Einfahrten vom Ring in die Innenstadt müssten dafür gesperrt werden.
Ausnahmen gibt es zum Beispiel für Anrainerinnen und Anrainer, die Müllabfuhr und Einsatzfahrzeuge. Für die Umsetzung fehlt derzeit aber noch die rechtliche Grundlage in der Straßenverkehrsordnung. "Durch eine Umsetzung des Konzepts würden die Einfahrten in die Innere Stadt um ein Drittel gesenkt und viele Stellen, die auch in der VCÖ-Umfrage genannt werden, entschärft", so Raidl.
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