Anrainerparken: Stadt prüft
Bis Herbst soll eine Entscheidung darüber fallen, ob in der Inneren Stadt Bewohnerparkplätze entstehen dürfen. Die Bezirksvorstehung möchte so die Parkplatznot bekämpfen.
(si). Im Ersten Bezirk gibt es mehr Parkplätze als Einwohner. Doch auch gut hunderttausend Arbeitsstellen, die unter der Woche für tausende parkende Autos in der Innenstadt sorgen. An Wochenenden werden viele Parkmöglichkeiten wiederum von Kaufwütigen und Museumsbesuchern belegt, so dass City-Bewohner oft lange nach einem Parkplatz suchen müssen.
Seitens der Bezirksvorstehung unter Ursula Stenzel (VP) drängt man nun seit einiger Zeit auf die Schaffung sogenannter „Bewohnerparkplätze“, die Ausschließlich für Bewohner des Bezirks reserviert sein sollen. Als mögliche Standorte waren bisher die Nebenfahrbahnen des Rings im Gespräch, auch im Umfeld der Kärtner Straße scheint Bedarf gegeben.
Skepsis im Rathaus
Während Bewohnerparkplätze in anderen österreichischen Städten wie Innsbruck und Salzburg bereits Praxis sind, werden in Wien derzeit vom Rathaus die rechtlichen Voraussetzungen geprüft. „Bis zum Herbst sollte es diesbezüglich eine Entscheidung geben“, erklärt die Vorsitzende der Bezirks-Verkehrskommission Jessi Lintl (VP). Im Rathaus selbst scheint man bei dem Thema allerdings noch auf der Bremse zu stehen. „Vorrang hat vorerst die Ausweitung der Parkpickerlzone“, so ein Insider. Äußerdem befürchtet man seitens der Rot-Grünen Stadtregierung ein Ausufern des Schilderwalds, zusätzliche Kosten durch Einrichtung und Kontrolle der Zonen sowie Einschränkungen für den Lieferverkehr.
Im Bezirk selbst scheint das Thema weniger umstritten: „Eine Befragung unserer Bezirkspartei vergangenes Jahr hat ergeben, dass sich 92 Prozent der Innenstadtbewohner für Bewohnerparkplätze aussprechen. Wir fordern daher die rasche Umsetzung“, so Grünen-Chef Rainer Fussenegger, der ebenso wie die Volkspartei und die Liste „Wir im Ersten“ mit dem Thema vergangenes Jahr Bezirkswahlkampf geführt hat.
Weitere Maßnahen
Neben Bewohnerparkplätzen werden seitens der Bezirksvorstehung auch Garagenplätze für Innenstadtbewohner angestrebt. „Beim Tiefgaragenprojekt in der Zelinkagasse haben wir uns für günstige Bewohnerparkplätze eingesetzt, und auch bei künftigen privaten Projekten bestehen wir auf spezielle Garagenplätze für Anrainer“, so Lintl.
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ZITATE - Bewohner
"Eigentlich ist die Parkplatzsituation bis um die Mittagszeit herum nicht so schlecht. Trotzdem wären Bewohnerparkplätze eine gute Idee."
- Sonja Franz, Tierärztin (jung, schwanger)
"Wo ich wohne gibt es immer genug Stellplätze vor der Tür. Für die Rotenturmstraße und die Kärntner Straße sind Bewohnerparkplätze aber sicher notwendig."
Ursula T., Angestellte (alt)
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