Rückbau für Café Museum
Endgültige Abkehr von der ursprünglichen Einrichtung von Adolf Loos
Als „Café Nihilismus“ ging die von Adolf Loos gestaltete Lokalität in der Operngasse in die Annalen der Geschichte ein. Mit der Neugestaltung verabschiedete man sich von diesem Konzept.
Die Neueröffnung des „Café Museum“ verlief weitaus ruhiger als im Jahre 1899: Damals sorgte die von Adolf Loos gestaltete Innenarchitektur für Aufregung. Ganz Wien diskutierte über die angeblich lieblose Ausgestaltung Loos’.
Anfang der dreißiger Jahre baute der Architekt Josef Zotti dann das Café um: Rote Kunstledersofas entlang der Wände prägten fortan den Inneneindruck.
Keine Experimente
Im Jahre 2003 entschieden sich die damaligen Eigentümer für einen Rückbau im Stil der Loos-Architektur – doch der finanzielle Erfolg blieb aus. Der Betrieb musste Ende 2009 schließen, das Café hielt ab diesem Zeitpunkt geschlossen, da der frühere Betreiber die Einrichtungsgegenstände mitnahm und eine Betriebsfortführung nicht möglich war.
Mit der Übernahme durch die Familie Querfeld hat man sich endgültig von der Loos-Konzeption verabschiedet: „Wir haben uns entschlossen, keine Experimente zu machen und dem Kaffeehaus seine Gemütlichkeit zurückzugeben. Wir möchten auch zur typischen Wiener Kaffeehausatmosphäre zurückkehren“, so die neuen Pächter Irmgard und Berndt Querfeld. Die Innenausstattung wird durch bequeme Logeneinheiten, die sich entlang der Wände schmiegen, geprägt. Die Sitzgruppen bestehen aus je einer halbkreisförmigen Sitzbank, einem klassischen Kaffeehausstuhl sowie einem Marmortisch. Die Bänke sind mit sanft bemustertem, rotem Stoff überzogen und versprechen – im Gegensatz zu den vormaligen Bugholzstühlen – angeblich mehr Bequemlichkeit.
Das Lichtkonzept beinhaltet 35 messingvernickelte Wandleuchten sowie neun große Lampen in Kugelform. Komplett neu gestaltet sind auch Küche und Nebenräume.
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