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Wiener Spaziergänge
Die Zeit vergeht! Wir haben fast ein Jahr COVID-19 und wir machen den 11. Wiener Spaziergang. Kaffeehäuser, Bars, Restaurants haben immer noch geschlossen. Nur Coffee To Go. Keine gute Zeit für das Wiener Gemüt. Aber wir machen das Beste daraus und wandern eine Runde durch den 1. Bezirk. Wir haben herrlichen Sonnenschein, ich rieche schon den Frühling, aber es ist noch etwas kalt.
Akademiestraße
Wir starten in der Akademiestraße. Die Geschichte dieser Straße geht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Benannt wurde sie 1862 nach der dort errichteten Handelsakademie.
Hier hat man einen skurrilen Blick von der Akademiestraße auf die Rückseite des Hotels Römischer Kaiser. Die kleine Gasse ist nur so breit wie das Tor.
Seilerstätte
Die Museen haben mit Auflagen wieder geöffnet. Hier in der Seilerstätte, im Palais Erzherzog Carl oder Palais Erzherzog Carl-Ypsilanti, ist das Haus der Musik untergebracht. Es wurde im Jahr 2000 eröffnet. Zur Zeit die Ausstellung „Inside Beethoven“. Diese Ausstellung zum Beethoven-Jubiliäumsjahr im letzten Jahr, wurde bis 6. September 2021 verlängert. Natürlich wegen – erraten Corona!
Vis a Vis in dem Gebäude hat Fanny Elßler gewohnt, ab 1864. Hier erinnert eine Gedenktafel an die wunderschöne und weltbekannte Tänzerin.
Ronacher
Das Ronacher, unsere nächste Station. Früher hieß es Etablissement Ronacher. Der Ursprung war ein Wiener Stadttheater. 1872 eröffnet, 12 Jahre danach brannte das Haus nieder. Nach den inzwischen gültigen Brandschutzbedingungen wurde es als Schauspielhaus nicht mehr zugelassen. 1886 kaufe Anton Ronacher die Brandruine und ließ ein Concert- und Ballhaus errichten. Ein Varieteetheater war entstanden.
Das neue Etablissement Ronacher war KEIN Schauspielhaus, es wurde mit Tischen und Stühlen ausgestattet. Es durfte getrunken, gegessen und geraucht werden, auch während der Vorstellung. Es ist immer wieder faszinierend wie einfallsreich manche Menschen sind um ihre Ideen durch zu setzen. Das Haus hat turbulente Zeiten hinter sich. Ronacher mußte das Haus wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage aufgeben. Nach dem ersten Weltkrieg gab es einige gute Jahre, danach wurde das Haus arisiert. Nach dem zweiten Weltkrieg war es für einige Zeit das Ausweichquartier des Burgtheaters. Es wurde dann für Varietee-Künstler genutzt und für Fernsehproduktionen. 1987 kaufen die Vereinigen Bühnen Wien das Haus. Wenn der Lockdown beendet ist startet Cats im Ronacher. Es ist jetzt die Musicalbühne Wiens.
Raunzen – wie sind in Wien
Jetzt ist es wieder an der Zeit für ein kleines „Raunzerl“: Ich würde jetzt soooo gerne in einem Kaffeehaus sitzen, einen Mocca trinken, einen Apfelstrudel essen. Mit dem Ober tratschen, schimpfen über die Politik, über das Wetter. Wir gehen auch ständig an guten Restaurants, Kaffeehäuser, Bars vorbei. Alles ist geschlossen. Das ist zum „Aus der Haut fahren“! In der Singerstraße befindet sich das „Gasthaus zu den 3 Hacken“. Das Lokal gibt es schon seit über 190 Jahren, Stammgäste waren unter anderem Johann Nestroy und Franz Schubert. Heute gibt es hier gute Wiener Küche. Auch hoffentlich wieder nach Corona.
Dieser Spaziergang wurde am 5.3.2021 veröffentlicht. Weiterlesen und noch mehr Spaziergänge zum Nachlesen finden Sie auf www.49plus.at
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