Strabag-Bau: Nun droht Abriss
Die Problembaustelle der Firma Strabag kommt nicht zur Ruhe. Nun droht den Bauherren, dass sie einen Teil des geplanten Projekts gar nicht ausführen können und das Gelände in Grünfläche verwandelt wird.
(bar). Stillgelegte Baubereiche, strittige Widmungspläne und jüngst noch eine geplatzte Bauverhandlung: Die Geschichte des Projekts „Stadtquartier“ der BOE Baumanagement Gesellschaft hat eine turbulente Vorgeschichte. Nun könnte das Ende eines Teils des Projekts bevorstehen. In einem Rechtsgutachten der MA 64, der Rechtsabteilung der Stadt Wien, fordert diese eine Abtragung des strittigen Gebäudes.
Umstrittener Widmungsplan
Geplant waren auf dem Gelände ursprünglich insgesamt 28 Eigentumswohnungen zwischen 50 und 130 Quadratmetern. Das Projekt war in einen Neu- und in einen Altbau geteilt, da der hintere Bereich nicht als Wohngebiet, sondern für „Gärtnerische Ausgestaltung“ gewidmet ist. „Dort können nur bestehende Gebäude umgebaut werden, alte dürfen nicht abgerissen und neue nicht hinzugefügt werden“, erklärt Manfred Knopfhart vom Büro der Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann (SPÖ). Nun war aber umstritten, ob die Umbauarbeiten am Gebäude den erlaubten Rahmen gesprengt haben. Die Baupolizei hatte daher die Baustelle auch einstellen lassen.
Neues Rechtsgutachten
Auf Anfrage des Bezirks hat nun die zuständige MA 64 ein Rechtsgutachten über den Fall erstellt. Demnach könnte ein vollständiger Abriss des Gebäudes und die Umwandlung in eine reine Grünfläche drohen. „Jede weitere Bauführung bildet daher einen Neubau. Aufgrund der fehlenden Bewilligung besteht ein Bauwerk, welches zu beseitigen ist. Nach Ansicht der MA 64 ist daher der Auftrag zu erteilen, die Gebäudeteile abzutragen“, heißt es sinngemäß im Gutachten.
Richard Weihs von der neu gegründeten Liste „Echt Grün“ sieht darin einen veritablen Bauskandal: „Es reicht jetzt: Sollte die Baufirma weiterhin sämtliche offizielle Bescheide ignorieren und illegal weiterbauen, so fordern wir die umgehende Beschlagnahme der Baugeräte.“
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.