IAG und Etihad sehen Chance gekommen
Statt Austrian Rettung neue Airline in Wien?
Während die Lufthansa und Austrian derzeit in Wien versuchen die österreichische Regierung zu überzeugen Staatshilfen für die Austrian freizugeben versuchen bereits andere Airlines in Österreich Fuß zu fassen.
Die Austrian ist durch die COVID-19 Krise schwer getroffen worden, denn seit März steht nahezu die gesamte Flotte in Wien-Schwechat am Boden. Die Austrian kann ohne Staatshilfen nicht überleben, dies geht nicht nur aus eigenen Angaben hervor, sondern auch der Wirtschaftsprüfer PwC PricewaterhouseCoopers sieht eine negative Zukunftsprognose, wenn nicht bis Mitte Mai Staatshilfen bewilligt werden.
Der Lufthansa-Konzern versucht derzeit alles, um die Millionen aus Wien zu bekommen, jedoch hat die österreichische Regierung kein Geld ohne Gegenleistung zugesagt. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn der Lufthansa-Konzern hat seit Jahren Frequenz aus Wien abgezogen und vor allem das einst so starke Osteuropageschäft nach München und Frankfurt verlegt. Diese Abwanderung hat vor allem erfolgreich die ungarische Billigairline Wizz genutzt und fliegt zu einst Austrian Zielen von Wien. Die Gegenleistungen, welche Lufthansa Österreich präsentiert Scheinen alles andere als genügend zu sein, denn lt. Bericht der Zeitung „Die Presse“ will man die Flugzeuge Österreich übertragen statt eine Beteiligung am Lufthansa-Konzern zu ermöglichen. Dieser Vorschlag ist unter dem Gesichtspunkt der alten Austrian Flotte als gewagt zu sehen. Die Flotte der Austrian gehört dringend erneuert, so steht die Erneuerung der Langstreckenflotte seit Jahren aus. Zudem wurde aus Lufthansa-Kreisen erst kürzlich bekannt, dass die Langstrecke in Wien fraglich sei.
Durch das Zögern der Lufthansa und der harten Haltung der österreichischen Regierung wurde nun die Konkurrenz wach und hat sich in die Verhandlungen einschalten. Dass der Vorarlberger Grünen-Chef und Landesrat Johannes Rauch sich am Wochenende auch für eine Insolvenz der Austrian ausgesprochen hat, zeigt auch, dass an einer Alternative im Hintergrund gearbeitet wird. Konkret handelt es sich hier um die IAG (Mutterkonzern u.a. der Iberia und British Airways) und Etihad Airways (bereits an der AirBerlin und Niki Beteiligt). Beide Fluglinien sind große Player und auf den Standort Wien fokussiert. Vor allem bei der AirBerlin/Niki-Pleite hatte die IAG mit ihrer Billigairline Vueling auf den Standort Wien abgesehen und wurde schlussendlich von Ryanair und Niki Lauda geschlagen. Trotzdem unterhält der Konzern mit der Billigairline Level Europe in Wien bereits eine Airline, welche rasch ausgebaut werden könnte. Durch die unzähligen Bestellungen, welche der IAG-Konzern bei Airbus und Boeing ausstehend hat, könnte auch die Langestrecke in Wien rasch aufgebaut werden. Jedoch bietet auch die Golfairline seine Vorzüge. Etihad ist sehr finanzkräftig und besitzt in weltweit weitere Beteiligungen an Fluglinien. Während die IAG die Flugzeuge für einen Nachfolger der Austrian erst bestellt hat, hat Etihad die Flugzeuge schon. In den letzten Monaten wurden einige fabrikneue Airbus A350 und Boeing B787 nach der Übergabe sofort abgestellt. Ein Problem bei Etihad wäre die direkte Beteiligung durch einen ansässigen im Drittland. Der österreichische Staat müsste hier die Mehrheit der Beteiligung halten, da sonst die europäische Luftfahrtzulassung fraglich wäre. Wie sehr vor allem der Einstieg von Etihad Realität werden könnte, ist fraglich, denn die Goldairline war bereits vor der COVID-19 Krise in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Eine Insolvenz würde daher nicht das aus einer Netzwerkairline in Österreich bedeuteten, die 12 Millionen Passagiere der Austrian würden sofort von einer anderen Airline übernommen werden. Weiters könnte die neue Airline viele Teilbereite der Austrian übernehmen (Teilflotte, Mitarbeiter, Technik, etc) welche den Neustart nicht verzögern würden. Eine Übernahme des Flugbetriebes von einer nicht Lufthansa-Fluglinie würde von der Wettbewerbsbehörde und EU-Kommission äußerst wahrscheinlich bewilligt werden und durch den direkten Wettbewerb mit München würde in naher Zukunft ein massiver Ausbau der Langstrecke in Wien von statten gehen.
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