Edle Knöpfe von Hand gemacht
Johanna Arbeithuber näht Zwirnknöpfe aus feinem Baumwoll- oder Seidenzwirn.
Auch als Schmuck können diese edlen Knöpfe getragen werden.
(siv). Viele kennen die Zwirnknöpfe vor allem aus der Kindheit, als sie vor allem am Bettzeug angebracht waren. "Seitdem es aber die billigeren Kunststoffknöpfe und Reissverschlüsse dafür gibt, werden sie dafür nicht mehr verwendet", so Johann Arbeithuber. Sie stellt wieder Zwirnknöpfe her, aber edler und kostbarer als die, die für die Bettwäsche verwendet wurden. Sie hat sich auch viel mit der Geschichte dieser Knöpfe beschäftigt. "Zwirnknöpfe waren sehr kostbar, damit konnte man vor allem im 17. und 18. Jahrhundert seinen Reichtum zur Schau stellen. Je mehr Knöpfe jemand an seiner Kleidung hatte, desto reicher war er.".
Zwirnknopf als Weihnachtsgeschenk
Die Leidenschaft für Zwirnknöpfe liegt der 49-Jährigen quasi in den Genen. "Meine Oma war Weissnäherin und hat auch Zwirnknöpfe hergestellt. Das habe ich aber erst viel später erfahren", so Arbeithuber. Heute näht sie viele ihrer Knöpfe für Trachten, aber auch an anderen Kleidungsstücken sind sie beliebt, zum Beispiel als edles Beiwerk für feine Herrenanzüge. Vor Kurzem kam zufällig ein Herr in den Laden am Spittelberg 11, in dem sie mit anderen Künstlerinnen ihre Waren präsentiert - dem „inside – Raum für Kunst und Handwerk“. Er interessierte sich aber weniger für die seidenen Zwirnknöpfe für den Herrn, sondern hatte eine andere Idee: "Er hat für seine Frau eine Bluse für Weihnachten gekauft. Die Knöpfe haben ihm so gut gefallen, dass er welche genau für diese Bluse wollte. Ich könnte sie zwar auch annähen, aber auch da hatte er eine nette Idee: Die Knöpfe schenkt er lose zu Bluse, mit dem Gedanken, dass seine Frau dann die Zwirnknöpfe zum Annähen ihrer Mutter gibt. Er weiß, dass die sich darüber sehr freuen wird und das gerne macht", so Arbeithuber. Wer gleich ein fertiges Geschenk sucht, findet es bei bei der Zwirnknopfnäherin in Form von Schmuck, zum Beispiel eines wunderschönen Colliers.
Arbeit für ganze Familie
Aber nicht immer waren Zwirnknöpfe so wertvoll, wie sie heute dank Johanna Arbeithuber wieder sind. Im letzten Jahrhundert mussten vor allem Frauen im Wald- und Weinviertel Knöpfe nähen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. "Auch die Männer wurden oft dazu herangezogen, aber vor allem auch die Kinder. Die konnten die Knöpfe mit in die Schule nehmen und in den Pausen nähen.". Einen Vorteil, den Arbeithuber heute noch nutzt: "Ich habe meine Werkstatt in einer kleinen Schachtel, die in jede Tasche passt. So kann ich immer und überall nähen.".
Zwei weitere Leidenschaften hat die Handwerkerin noch: "Ich singe in einem Chor und ich engagiere mich bei der 'Wiener Plattform atomkraftfrei'. Leider fehlt uns der Nachwuchs", so Arbeithuber.
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