Die Neugestaltung des Verteilerkreis Favoriten ist ein Bumerang
Der Verteilerkreis in Favoriten ist einer der am stärksten frequentierten Verkehrsknoten in Wien und zweitgrößter Kreisverkehr nach dem Praterstern. Die Verlängerung der U1 nach Oberlaa ab 2017, die Vergrößerung der FH Campus und die Erweiterung des Geländes des FK Austria machen eine Neugestaltung des gesamten Areals notwendig.
Im April 2015 wurden die Pläne zur Umgestaltung im Rahmen einer BürgerInnenversammlung vorgestellt: Geplant sind ein neues Bürohochhaus der Asfinag-Zentrale, zwei StudentInnenheime, eine P+R-Garage mit 1.000 Stellplätzen, eine Veranstaltungshalle und ein Hotel. Auch ein Park wird errichtet, der Violapark, diese Bezeichnung ist allerdings nur ein Zuckerl für die anwohnende Bevölkerung, er hat wenig mit einem Park im Sinne einer Grünfläche zu tun, sondern beinhaltet Wohnungen, Nahversorgung und soziale Infrastruktur wie Schule und Kindergarten. Lt. Architekten des Siegerprojekts wird der Verteilerkreis ein „urbaner Knoten mit städtischem Leben und Identität.“ (!)
Das Flächenwidmungsverfahren und die Baubewilligung stehen noch aus, geplanter Baubeginn ist 2018.
Eine Bürgerinitiative übt massive Kritik an den Plänen der Bezirksvertretung und der Stadt Wien: Der Verkehr wird so nicht abgezogen, sondern wird sich im Gegenteil durch die geplanten Bauten vermehren.
Die Bezirksgruppe Favoriten von Wien Anders kann ebenfalls keine Entlastung des Verteilerkreises erkennen. Die P+R-Anlage neben der Autobahn macht keinen Sinn, sie gehört an den Stadtrand. Hotel, Veranstaltungshalle und Asfinag-Zentrale ziehen noch mehr Menschen an, ob diese alle mit den Öffis anreisen, darf bezweifelt werden. In das Naherholungsgebiet Laaerberg wird massiv eingegriffen, eine Verkleinerung ist zu befürchten. Eine gründliche Überarbeitung des gesamten Verkehrs- und Infrastrukturkonzepts ist vor der Flächenwidmung von Nöten.
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