Höfische Renaissancemusik in der Hofkirche

Unter dem Titel „Ein musikalisches Gipfeltreffen 1503“ erwartet Liebhaberinnen und Liebhaber der Renaissancemusik am kommenden Sonntag, 20. September, um 20.15 Uhr, ein hochkarätiges Konzert in der Innsbrucker Hofkirche. Das Programm greift ein historisches Ereignis auf: das Zusammentreffen von Kaiser Maximilian I. und seinem Sohn Philipp dem Schönen 1503 in Tirol. Das Konzert der Tiroler Landesmuseen in der Reihe „musikmuseum“ findet in Kooperation mit der Hofburg Innsbruck im Rahmen der Ausstellung „Das Letzte im Leben“ statt.

Rekonstruktion des Klangerlebnisses von 1503 Philipp der Schöne ist 1503 auf dem Weg von Spanien in die Niederlande. Sowohl Kaiser Maximilian I. als auch sein
Sohn reisen jeweils mit ihrem gesamten Hofstaat inklusive ihren Hofkapellen. Mehrfach vereinigen sich diese Elite-Klangkörper, Philipps burgundische und Maximilians kaiserliche Kapelle, um gemeinsam in Innsbruck und Hall zu musizieren. Herausragende Komponisten liefern nicht nur Musik, sondern sind sogar persönlich anwesend, so etwa Jacob Obrecht, Heinrich Isaac und Paul Hofhaimer.

Enthusiastische Beschreibungen der Feierlichkeiten durch Ohrenzeugen erlauben eine Rekonstruktion, die in diesem Konzert erstmals unternommen wird – in der Innsbrucker Hofkirche, die dem „gedächtnus“ Kaiser Maximilians gewidmet ist. Entsprechend den Gepflogenheiten der Renaissance kommt in den Werken, die zumeist als Vokalkompositionen überliefert sind, ein reiches Instrumentarium zum Einsatz, das nachdrücklich höfische Prachtentfaltung zum Ausdruck bringt. Das Konzert vermittelt so eine authentische Klangaura aus der Zeit Kaiser Maximilians I.
Teil der Festlichkeiten im Jahre 1503 ist ein feierliches Requiem für Hermes Este, den Bruder der Kaiserin, der während des Zusammentreffens der Fürsten plötzlich stirbt. Einen Höhepunkt des Konzerts bildet daher die Totenmesse von Pierre de la Rue, die inhaltlich den Bogen zur Ausstellung „Das Letzte im Leben“ in der Hofburg Innsbruck spannt. Die Schau zu Sterben und Trauer von 1765 bis heute ist noch bis 10. Jänner 2016 zu sehen.

Hochkarätiges Ensemble
Unter der Leitung von Katharina Bäuml spielt die Capella de la Torre, die sich als Spezialensemble für die historische Aufführungspraxis von Musik der Renaissance einen Namen gemacht hat. An Instrumenten kommen Schalmei, Pommer, Dulzian, Posaune und Orgel zum Einsatz. Verstärkt wird das Instrumentalensemble durch das Trompetenconsort Innsbruck mit vier Naturtrompeten und Pauken. Als Solisten singen die international tätigen Künstler Kai Wessel (Alt), Bernd Oliver Fröhlich (Tenor), Harry van Berne (Tenor) und Matthias Lutze (Bass). Erstmals werden die Wiltener Sängerknaben in der Reihe „musikmuseum“ zu hören sein. Reinhard Jaud spielt auf der Ebert-Orgel (1558/1561) Werke von Maximilians berühmtem Organisten Paul Hofhaimer. Die prachtvolle Chororgel ist als einzigartiges Klangmonument der Renaissance bis heute beinahe unverändert erhalten und zählt nach der viel beachteten Restaurierung durch Jürgen Ahrend 1977 zu den bedeutendsten und ältesten spielbaren Orgeln weltweit.

Kartenreservierung und Abo
Karten für das Konzert in der Hofkirche, Universitätsstr. 2, Innsbruck, gibt es an der Abendkasse ab 19.30 Uhr sowie im Vorverkauf an der Museumskasse des Ferdinandeum (Museumstr. 15). Der Eintritt beträgt € 19,- / erm. € 16,- / € 10,-
(SchülerInnen, StudentInnen bis 27 Jahre). Das Konzert wird auch im Abonnement angeboten. Im Abo sind die Tickets um 15 Prozent günstiger. Eine telefonische Kartenreservierung ist unter Tel. 0512/59489-180 möglich.

Wann: 20.09.2015 20:15:00 Wo: Hofkirche, Universitätsstraße 2, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.