J‘ATZ LUSÉRN – Neue Klänge von der Gebirgsfront

Jazz im Tirol Panorama | Foto: TLM

Konzert am Donnerstag, den 2. Juli um 20.15 Uhr

Das Konzertprojekt „J’atz Lusérn“ lädt zu einer Reise in die verborgene Welt der zimbrischen Sprachinsel Lusérn ein und erinnert an den Ersten Weltkrieg in der umkämpften Hochebene. Drei 20-minütige, eigens komponierte Musikstücke für ein sechsköpfiges Jazzorchester gehen mit Texten auf Deutsch, Italienisch und Zimbrisch eine spannende Verbindung ein. Propagandaaufrufe, Briefe von Zeitzeugen und Auszüge aus Tagebüchern aus der Zeit des Ersten Weltkriegs sind Grundlage des Projekts.

Das Genre- und länderübergreifende Projekt erinnert 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Tirol an die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. „J'atz Lusérn“ setzt sich mit der durch Österreich-Ungarn und Italien geschürten Kriegsbegeisterung und – vor allem – mit den Sorgen und Nöten der betroffenen Menschen auseinander. Im Auftrag des Jazzfestival Südtirol schrieben drei Komponisten – Klaus Telfser aus Südtirol, Christian Wegscheider aus Tirol und Mirco Pedrotti aus dem Trentino – drei jeweils 20-minütige Stücke. Die thematische Grundlage dieses musikalischen Triptychons für ein sechsköpfiges Jazzensemble sind Propagandaaufrufe, Briefe von Zeitzeugen und Auszüge aus dem Tagebuch von Josef Pardatscher, die der Südtiroler Autor und Historiker Josef Feichtinger in seinem Buch „Kämpfen für das Heiligste“ zusammengetragen hat.

Grenzüberschreitungen
Mit dem Projekt werden gleich mehrere Grenzen überschritten: Landesgrenzen, Musikgenres und Sprachbarrieren. Die Kooperation der drei Komponisten aus Österreich und Italien ist beispielgebend für die neue grenzüberschreitende Wirklichkeit der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Die Musiker sind sowohl im Jazz als auch in der „klassischen“ Musik zu Hause. Die ausgewählten Zeitdokumente werden auf Deutsch, Italienisch und Zimbrisch vorgetragen.

Von kleinteiliger Rhythmik zum mitreißenden Finale
Kleinteilige Rhythmik und rauschhafte Klangeruptionen von Mirco Pedrotti am Anfang des Konzerts erinnern an zerberstende Glasscheiben und Detonationen. Im zweiten Teil des Konzerts kontrastiert Klaus Telfser martialische Kampfrhetorik mit der alltäglichen Not der Zivilbevölkerung, indem er Saxofon, Trompete und Schlagwerk in Soli ineinandergreifen lässt. Christian Wegscheiders Komposition „Lusérn“ gibt dem Konzert mit einer sich langsam steigernden Ton-Wort-Dichtung ein mitreißendes Finale.

Wann: 02.07.2015 20:15:00 Wo: Tirol Panorama Museum, Bergisel, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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