Einpendler schleppen Müll in die Stadt

- hochgeladen von Verena Kretzschmar
Pendler bringen häufig ihren Müll von zu Hause mit. Das überlastet Innsbrucks Wertstoffsammelinseln.
Vor allem bei den Wertstoffsammelinseln am Rande Innsbrucks häufen sich überfüllte Müllcontainer. Schuld daran sind meist Einpendler, die ihren Müll nicht umständlich beim örtlichen Recyclinghof entsorgen, sondern bequem in Innsbrucks Container werfen.
(vk). Durch die Schandfleck-Kampagne sind beim STADTBLATT in letzter Zeit einige Anfragen bezüglich überquellender Wertstoffsammelinseln eingegangen. Wir haben uns diese Causa näher angesehen.
In Innsbruck sorgen 140 Wertstoff-Sammelinseln (WSSI) dafür, dass die Stadt sauber bleibt. „Prinzipiell funktioniert das System der WSSI in Innsbruck ausgezeichnet. Insbesondere seit der vor rund zwei Jahren eingeführten Samstag-Entleerung und kürzeren Sammelintervallen“, betont Harald Schneider, Vorstandsvorsitzender der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB).
Bis zu fünf Mal in der Woche werden die WSSI von den IKB gereinigt. Dennoch gibt es speziell an den Einfallstraßen immer wieder überquellende Container.
Ad-hoc-Entsorgung in Innsbruck
Josef Seeber vom Recyclinghof in der Rossaugasse kennt die Hauptursachen für den Missbrauch der Sammelinseln genau: „Meist werden bei den WSSI illegal Restmüll, Sperrmüll, Gewerbemüll, ja sogar verdorbene Lebensmittel und Speisereste entsorgt.“ Außerdem hänge die Überlastung der WSSI an den Einfallstraßen hauptsächlich damit zusammen, dass in den umliegenden Gemeinden Wertstoffe in den Recyclinghöfen nur kostenpflichtig während weniger Öffnungsstunden pro Woche abgegeben werden können. Zudem werden Wertstoffe, etwa Kunststoffverpackungen, teilweise nur alle sechs Wochen direkt vor den Haustüren abgeholt. Dies veranlasse Bürger aus den Umlandgemeinden immer wieder zu einer Ad-hoc-Entsorgung in der Stadt.
Auch Betriebe laden laut den IKB ihren Gewerbemüll in den WSSI ab. Dadurch sind diese mit einem Schlag vollgefüllt.
Umweltstadtrat Ernst Pechlaner ist dieses Problem bekannt: „Leider halten sich einige wenige nicht an die vorbildliche Haltung einer überwiegenden Mehrheit und stören damit ein an sich bestens funktionierendes System.“ Außerdem haben InnsbruckerInnen zusätzlich gegenüber den Umlandgemeinden den Vorteil, beim Recyclinghof kostenlos ihre Wertstoffe abgeben zu können.
Keine WSSI vor der eigenen Türe
Der Drang nach mehr Sammelinseln scheint übrigens nicht gegeben zu sein: „Das liegt naturgemäß in der Sache, dass jeder zwar gerne eine Sammelstelle zur Verfügung hat, jedoch nicht in seiner Nachbarschaft“, schmunzelt Seeber.
Zur Sache:
Gute Sammelmoral – moderne Anlagen
Die Innsbrucker beweisen insgesamt eine gute Trenn- und Sammelmoral:
2009 wurden in Innsbruck rund 2670 Tonnen Kunststoffverpackungen, 440 Tonnen Metallverpackungen (Dosen), 3150 Tonnen Altglas und weit über 10.000 Tonnen Altpapier gesammelt.
Alle getrennt erfassten Abfälle werden Sortieranlagen zugeführt, Kunststoffverpackungen etwa zu einer der modernsten Anlagen der Firma TRG in Rietz. Metallverpackungen kommen zur Firma Tiroler shredder in Hall, Altpapier zur Firma Zimmermann in Hall, Altglas zur Fa. Swarco in Wattens. Dort werden die Stoffe so aufbereitet, dass sie wieder in den Stoffkreislauf eingebracht werden können.


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