Nach Vorwürfen

"Original Play" in der Kritik

Die Idee hinter dem Verein klingt erstmal positiv: „Original Play ersetzt Konflikte, Aggression und Beschuldigungen durch sichere und liebevolle Beziehungen.“, so heißt es auf der Homepage des Vereins.

Es geht dabei um Spielen mit viel Körperkontakt: Rangeln und Raufen auf Matten, aber ohne sich dabei wehzutun. Die Kinder sollen dabei einen rücksichtsvollen Umgang lernen. Nach Missbrauchsvorwürfen aus Deutschland hat es Original Play in Tirol nun unter anderem mit (Mord-)Drohungen via Telefon und Facebook zu tun. Die Verunsicherung ist groß.

Missbrauchsvorwürfe

Nach den Vorwürfen ist das Entsetzten riesig. Das „Ursprüngliche Spiel“ öffne Pädophilen Tür und Tor, es sei außerdem nicht normal, wenn fremde Erwachsene mit Kindern spielen, der Verein gehöre verboten. Der Psychotherapeut Karl-Ernst Heidegger meint dazu: „Fremde Menschen und kuscheln gehen nicht zusammen. Der intensive Körperkontakt, rangeln oder kuscheln, ist nicht Aufgabe von fremden Spielleitern. Hier gibt es andere Ansätze, zum Beispiel Eltern oder andere Bezugspersonen anzuleiten, wie Erwachsene und Kinder miteinander spielen können.“ Auf der Homepage äußert man sich dazu: „Wir verurteilen jede Form von Missbrauch und Gewalt (...). Seien Sie versichert, dass unser erstes Interesse immer dem Schutz der Kinder gilt! Original Play ist eine Methode, die Kinder stärken soll. Auch wenn in Österreich kein Fall von Übergriffen oder Missbrauch bekannt ist, nehmen wir die aktuellen Vorwürfe und Diskussionen sehr ernst.“ Steve Heitzer von Original Play ist entsetzt: „Die Vorgangsweise und tendenziöse Recherche der beiden Journalistinnen machen mich fassungslos; die Vorfälle, die hier genannt werden, wurden untersucht und fallen gelassen.“ In der Aussendung vermerkt er auch zahlreiche Reaktionen von Eltern, die ihm ihren Zuspruch zugesandt hätten, wie z. B.: „Diese schauderhafte Schlammschlacht tut mir so unendlich leid. Ich kann all die 'Experten' und Leute von der Straße, die noch nie etwas von euch und dem Original Play gehört haben und ihre Meinungen dazu verbreiten, schon gar nicht mehr hören.“