Revision in nur 5 Tagen

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Zwei Mal im Jahr ist die Revision der Nordkettenbahnen fällig. Die Arbeiten dauern dieses Mal vom 16. bis zum 20. April an. Andere Seilbahnen in Tirol haben für dieselben Aufgaben bis zu zwei Monate Zeit. "Das ist sehr viel Arbeit in sehr kurzer Zeit. Wir machen auch viele Arbeiten nachts und vergeben sie an andere Firmen", erklärt einer der Betriebsleiter, Herbert Zinner.

Die Nordkettenbahn ist eine Pendelbahn. Die Fahrbetriebsmittel oder kurz, die beiden Gondeln, werden von einem Tragseil getragen. Dieses ist ca. 64 Millimeter dick und wiegt um die 24 Kilo pro Meter. Zum Tragseil hinzu kommt das 30 Millimeter dicke Zugseil.

Das Tragseil liegt in einem Tragseilschuh auf der Stütze auf. Da die Gondeln immer anders belegt sind, hängt das Seil unterschiedlich durch. Deshalb reibt das eigentlich fix angebrachte Seil bis zu einem Meter auf dem Schuh hin und her. Bei der Revision wird das Tragseil mit einem Flaschenzug angehoben, der Seilschuh auf Abrieb bzw. Beschädigungen kontrolliert und geschmiert. Das dauert, wenn es keine Zwischenfälle gibt, pro Stützenseite ca. zwei bis drei Stunden, vier Mann sind meist auf einer Stütze beschäftigt.

Probleme habe es bisher noch keine gegeben. "Die Bahn ist relativ neu und der Verschleiß nicht groß", so Zinner. Geschmiert werden die Seilschuhe auch wöchentlich: "Dabei fährt ein Mitarbeiter auf dem Dach der Gondel mit, die Bahn bleibt kurz stehen, der Mitarbeiter steigt auf die Stütze um und schmiert die Oberfläche", erzählt Zinner.

Eigene Reibung hält Seil
Um den Gewichtsunterschied bei unterschiedlicher Belegung auszugleichen, hängt am Seilende in der Talstation ein Gewicht von ca. 120 Tonnen. Auf der Bergstation ist das Seil fix auf einer Trommel, um die das Seil mindestens drei Mal gewickelt ist, abgespannt. Nur durch die Reibung des Seiles hält diese Abspannung. Zum Schutz und zur Kontrolle wird das Seil mit Klammern gesichert, die auch zeigen, wenn sich das Seil bewegt. "Wir prüfen die Klammern, es ist aber höchstselten der Fall, dass etwas nicht stimmt", weiß Zinner. Weil das Tragseil nicht immer auf derselben Stelle reiben soll, wird es bei der Revision zudem alle sechs Jahre in der Länge der größten Stütze nachgelassen.

Brüche und Einspleißungen
Getauscht werden muss das Tragseil, wenn zu viele Drahtbrüche auf einer bestimmten Länge auftreten. Dazu gibt es gesetzlich vorgeschriebene Richtwerte. Das Seil wird monatlich augenscheinlich kontrolliert. Ein Mal pro Jahr wird eine magnetinduktive Untersuchung vollzogen, welche die genauen Drahtbrüche anzeigt. Anders ist es beim Zugseil. "Habe ich das gleiche Seil, kann ich ein Einspleißstück anbringen. Damit kann ich eine schlechte Stelle aufdrehen und ein Stück des neuen Seiles einflechten. Das ist aber eher eine Übergangslösung bis ein neues Seil angeliefert werden kann. Das dauert um die acht bis zehn Wochen." Die Kosten für ein Seil betitelt Zinner mit "einem schönen Auto". Weitere Arbeiten sind das Kontrollieren der Abspannungen, Lager, Wägen und Motoren oder Seilkürzungen.

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