Jetzt droht der Angriff der Pollen!

Pollen | Foto: Foto: Archiv

Hausarzt Dr. Wolfgang Laimer berät

Die häufigsten Beschwerden bei allergischer Rhinitis (allergischem Schnupfen) bzw.Pollinosis (pollenbedingter Rhinits) sind eine juckende, rinnende oder verstopfte Nase, Niesattacken und tränende Augen bis hin zur Bindehautentzündung. Die Bindehaut wird gereizt und rötet sich, die Augen beginnen zu jucken und zu tränen.

Ein wichtiges Merkmal der allergischen Rhinitis ist eine Überempfindlichkeit der Nasenschleimhaut auch gegenüber unspezifischen Reizen, wie zum Beispiel kalte Luft, Tabakrauch oder Düfte. Diese Überempfindlichkeit kann ebenso wie der Allergen-Kontakt Symptome auslösen. Ähnlich wie bei einer Erkältung fühlen sich die Betroffenen oft müde und kränklich.

Die Symptome treten beim Heuschnupfen unmittelbar nach Kontakt mit den auslösenden Pollen auf.

Erkrankung im Kindesalter
Vermutlich sind ca. 20 Prozent der Bevölkerung von Heuschnupfen betroffen. Meistens beginnt die Erkrankung im Kindesalter und begleitet die Betroffenen lebenslang.

Bei einigen Menschen kommen zusätzlich zum Heuschnupfen noch andere allergische Erkrankungen vor. Insbesondere ein allergisches Asthma kann durch die gleichen Auslöser und Mechanismen entstehen und damit eine schwerere Verlaufsform der Allergie darstellen.

Diagnose
Der erste Schritt zur Diagnose des Heuschnupfens ist das Gespräch (Anamnese) sowie die körperliche Untersuchung. Allergietests geben in weiterer Folge Aufschluss über den Auslöser der Pollinose. Als Standard gilt der Prick-Test, bei welchem ein definierter Allergenextrakt auf die Haut aufgetropft und anschließend die Haut mit einer Lanzette leicht angestochen wird. Die jeweilige Substanz kann so in die Oberhaut eindringen. Nach einer bestimmten Zeit werden die Hautrötung und die Quaddelgröße beurteilt. Aufgrund der schwierigen Durchführung und Interpretation der Testergebnisse werden allergologische Hauttestungen nur von in dieser Technik erfahrenen Ärzten und Ärztinnen durchgeführt.

Behandlungsmöglichkeiten
Eine wirksame Maßnahme zur Behandlung des Heuschnupfens ist es, das Allergen zu vermeiden. Vor allem Betroffene mit sehr starken Symptomen und eingeschränkter Lebensqualität können mitunter durch einen Wechsel des Wohnorts die Symptome deutlich mindern. Beispielsweise ist der Pollenflug auf Inseln oder im Gebirge nicht so stark ausgeprägt. Verschiedene Medikamente werden zur Behandlung des Heuschnupfens eingesetzt. Bei bekanntem Heuschnupfen kann kurz vor Beginn des Pollenflugs damit begonnen werden, so genannte Mastzellstabilisatoren anzuwenden. Diese nebenwirkungsarmen Tabletten mildern die überschießende Reaktion des Immunsys­tems auf die Allergene.

Nasenspray
Abschwellend wirkender Nasenspray verringert den Sekretfluss und mindert das Gefühl der verstopften Nase. Es sollte jedoch nicht zur Dauertherapie verwendet werden. Hierfür eignen sich Antihistaminika.

Kortison drosselt die Bildung der im Übermaß gebildeten Botenstoffe und ist daher beim Heuschnupfen sehr wirksam. Der Wirkstoff wird als Nasen- oder Lungenspray lokal verabreicht. Seltener ist eine Anwendung in Tablettenform notwendig. Diese ist in der Regel zeitlich begrenzt und daher arm an Nebenwirkungen.

Wenn der genaue Auslöser des Heuschnupfens bekannt ist, kann eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden.

Hierbei werden aufbereitete Bestandteile der Pollen in sehr geringen Dosen unter die Haut gespritzt. Der Körper lernt so nach und nach, mit dem Fremdstoff umzugehen und nicht mehr die überschießende Reaktion mit den typischen Symptomen des Heuschnupfens zu zeigen.

Zur Sache
Pollenallergie

Der allergische Schnupfen (allergische Rhinitis) – speziell die pollenbedingte Rhinits (Pollinosis) – wird als Heuschnupfen bezeichnet. Auslöser sind die Eiweißanteile des Blütenstaubs (Pollen) bestimmter Pflanzen. Die Pollen werden durch die Luft übertragen und lösen, wenn sie mit den Schleimhäuten der Nase oder der Augen in Berührung kommen, innerhalb kurzer Zeit eine allergische Reaktion aus.

Erschienen am 14.04.2010

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