Tipps von Dr. Chico: Verdauungsstörungen bei Graupapageien

Fehlfunktionen der Verdauungsorgane mit der daraus resultierenden Futterverweigerung können sehr schnell zum Tode führen, da Vögel generell einen viel größeren Stoffumsatz haben als Säugetiere. Zu einseitige Fütterung kann die Entstehung der Erkrankung begünstigen. Zur Diagnosestellung sollten auch parasitologische und bakteriologische Untersuchungen des Kotes herangezogen werden.

Eine wesentliche Rolle spielen aber die Darmerkrankungen. Auffallende Symptome sind wässrige, grünliche und auch manchmal blutige Durchfälle. Der vermehrte Flüssigkeitsverlust muss durch erhöhte Wasseraufnahme ausgeglichen werden. Ursache für Darmerkrankungen sind Bakterien oder Viren, Parasiten aber auch Leber- und Nierenerkrankungen, Tumore, Fehlfütterung usw. Das Leitsymptom „Durchfall“ kann aber auch harmloser Natur sein, da gerade den Papageien Aufregungen aller Art „auf den Magen schlagen“ können. Bei dünnen Stühlen wird gerne folgendes verordnet: Rotlichtbestrahlung für eine gewisse Zeit, verdünnter Fenchel oder Kamillentee anstelle des Trinkwassers, gekochter Reis sowie Milupa- oder Humana-Heilnahrung in dickbreiiger Konsistenz zusätzlich zum wenigen Körnerfutter. Auch Endoparasiten führen zu schweren Durchfällen und verursachen Abmagerung, flüssigen Kot, Kotverfärbung, allgemeine Schwäche und verklebtes Gefieder. Die Diagnosestellung ist nur durch eine parasitologische Kotuntersuchung möglich. Gründliche Säuberung von Futtergefäßen und oft erneuerter Einstreu können die Verbreitung verhindern. Sowohl die Diagnosehilfen als auch die kurz gefassten Therapievorschläge können bei den meisten Krankheiten den Besuch beim Tierarzt nicht ersparen.

Dr. Peter Szabados, Innsbruck

Erschienen am 14.04.2010

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