Differenzen wegen angekündigter Akut-Ordination in Jennersdorf
Die Einrichtung einer Akutordination für den Bezirk Jennersdorf, wie sie Gesundheitslandesrat Norbert Darabos angekündigt hat, wird sich nur schwer verwirklichen lassen. "Eine Akutordination, bei der ein niedergelassener Arzt abends quasi seine Praxis ins Spital verlegt, kann auch nur in einem Spital angesiedelt sein", präzisiert Direktor Christian Moder von der Gebietskrankenkasse.
Schließlich gehe es darum, die überlaufenen und teuren Spitalsambulanzen von Patienten mit minimalen Beschwerden zu entlaasten.
Visitenarzt für Nacht-Hausbesuche?
Die Kasse kann sich aber für den Bezirk Jennersdorf einen "Visitenarzt" vorstellen, der auch nachts ins Haus zu Patienten kommt und sie bei Bedarf ins Krankenhaus einweist. Auch gebe es weiterhin den Notarzt, fügt Moder hinzu.
Auch aus Sicht der Ärztekammer kommt eine Akutordination nur an einem Spitalstandort in Frage. "Ihr Sinn ist, dass die Patientenströme geregelt werden. Wenn ich die irgendwo disloziert in die Peripherie setze, geht der Patient erst recht daran vorbei", argumentiert Kammerpräsident Michael Lang.
Darabos hält trotzdem am Plan fest, alle sieben Bezirke mit Akutordinationen zu versorgen. "Wir haben aber da noch Verhandlungsbedarf mit Ärztekammer und Gebietskrankenkasse, was die Bezirke Mattersburg und Jennersdorf betrifft", räumte Darabos ein. In diesen Bezirken gibt es kein Spital.
Auch die ÖVP beharrt auf einer Akut-Ordination für Jennersdorf. "Wir brauchen sie, um die ärztliche Versorgung zu sichern“, betont LAbg. Bernhard Hirczy.
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