Dobersdorf bis Heiligenkreuz
Ostteil der Schnellstraße S7 nimmt Gestalt an
Die großen Erdarbeiten sind im wesentlichen beendet, die Unterflurtrasse Königsdorf wird im Dezember fertig, bei den drei großen Talbrücken fehlen nur noch die Straßenmarkierungen.
DOBERSDORF/KÖNIGSDORF/HEILIGENKREUZ. Es sind gewaltige Erdmassen, die für den Bau des Ostteils der Schnellstraße S7 in den letzten Monaten bewegt wurden. Rund 1,7 Millionen Kubikmeter wurden abgetragen, ausgewechselt und in Form von Lärmschutzwällen wieder aufgeschüttet.
Letzte Schüttungen
"Die großen Erdarbeiten sind im wesentlichen abgeschlossen", berichtet Martina Haselbacher, Projektleiterin der Autobahngesellschaft ASFINAG für den S7-Ostabschnitt. Lediglich bei Heiligenkreuz knapp vor der Staatsgrenze sind noch Aufschüttarbeiten im Gange.
- Die Unterflurtrasse Königsdorf wird noch heuer fertig.
- Foto: Martin Wurglits
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Am intensivsten standen die Bagger im hügeligen Waldgelände zwischen Dobersdorf und Königsdorf-Berg im Einsatz. Bis zu zehn Meter tief wurde die Trasse in das Gelände eingeschnitten, entsprechen hoch sind die Steilwände, zwischen denen nun die Fahrbahn führt.
Riesige Lärmschutzwälle
Was abgetragen wird, muss auch irgendwo abgelagert werden. Im Fall der S7 sind es die Lärmschutzwälle, die aus Erdreich aufgeschüttet wurden und die Fahrbahn von Königsdorf bis zur Staatsgrenze begleiten. 1,12 Millionen Kubikmeter wurden dafür bewegt.
- An den Lärmschutzwänden werden sich auf mehreren Kilometern Länge Kletterpflanzen emporranken, um die Wände zu begrünen.
- Foto: Martin Wurglits
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Wo Wälle nicht möglich sind, bewahren Lärmschutzwände vor dem Schall der vorbeifahrenden Autos. "Diese Wände sind aus Stahl und werden mit Kletterpflanzen begrünt. Wir haben zehntausende Pflanzensetzlinge dafür geordert", weiß Haselbacher.
Während an etlichen Stellen des Ost-Teils noch intensiv gearbeitet wird, sind andere Abschnitte schon fast fertig. Für die drei großen Talbrücken auf Dobersdorfer und Königsdorfer Hotter gilt das ebenso wie für die einröhrige Unterflurtrasse Königsdorf bei der Tankstelle "Spritkönig". Auf den Brücken fehlen nur noch die Fahrbahnmarkierungen, im "Mini-Tunnel" wird gerade die elektromaschinelle Ausstattung eingerichtet, die etwa Lüftung, Beleuchtung, Sicherheitskameras oder Notrufanlagen umfasst.
Zwei Parkplätze
Bereits asphaltiert ist der größte Teil des 13,5 Kilometer langen Schnellstraßenabschnitts. Nur knapp zwei Kilometer bis zur Staatsgrenze fehlen noch. Dafür nehmen bereits die Anschlussstelle Heiligenkreuz sowie die beiden Parkplätze Mogersdorf und Heiligenkreuz Gestalt an. Sie liegen einander genau gegenüber und haben direkte Auf- bzw. Abfahrt zur S7. Jeder Parkplatz umfasst je 34 Stellplätze für Pkw, 16 für Lkw und fünf für Motorräder, dazu kommen WC-Anlagen, Müllplätze und Wasseranschlüsse. Auch der Verkehrsanhalteplatz für Lkw-Kontrollen wird hier eingerichtet.
- Links von der Fahrbahn entsteht der Parkplatz Heiligenkreuz, rechts davon der Parkplatz Mogersdorf.
- Foto: Martin Wurglits
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Im flachen Terrain des Lafnitztalbodens gibt es andere bauliche Aufgaben als im Hügelland. So werden 35 Über- oder Unterführungen errichtet, die Bäche, Gräben, Radwege oder Feldwege queren. Elf Gewässerschutzanlagen sammeln das Regenwasser, filtern und reinigen es, ehe es über Pump- und Hebewerke in die Lafnitz darf. Damit Wildtiere die S7 überbrücken können, werden eine 80 und eine 40 Meter lange Wildquerung gebaut.
Ab September befahrbar
Die Freigabe des S7-Ostteils ist laut ASFINAG-Sprecher Walter Mocnik für September 2025 geplant. Dann wird die gesamte Schnellstraße ab Riegersdorf durchgehend befahrbar sein, ehe sie bei Heiligenkreuz in die ungarische Autobahn M 80 übergeht.
Von Riegersdorf bis nach dem Tunnel Rudersdorf weist die S7 in jede Richtung zwei Fahrspuren auf, danach bis zur Grenze nur noch jeweils eine. Der Grund: Für die Strecke ab der Höhe Fürstenfeld gingen die Verkehrsplaner von einem deutlich geringeren Verkehrsaufkommen aus.
Unterflurtrasse Königsdorf
Länge: 696 Meter, aufgeteilt auf 59 Blöcke
Zahl der Bohrpfähle: 396
Beton: rund 30.000 m³ (inkl. Tiefgründung)
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