Alter Polizeiposten
Bekommt Neuhaus „Flüchtlingsquartier" oder nicht?
In Neuhaus am Klausenbach herrschte große Aufregung, als publik wurde, dass in der alten Polizeidienststelle eine "Notunterkunft" für Asylwerber eingerichtet werden solle. Bürgermeister Reinhard Jud-Mund kritisierte dabei den dürftigen Informationsfluss aus dem Innenministeriums.
NEUHAUS AM KLAUSENBACH. Mittlerweile ist bekannt, dass die aufgelassene Polizeidienststelle, deren Liegenschaft zur Bundesimmobiliengesellschaft gehört, als "temporäre Aufarbeitungsdienststelle" eingesetzt wird. Das bestätigt Helmut Marban, Büroleiter für Öffentlichkeitsarbeit der Landespolizeidirektion Burgenland: "Wenn an einem Tag sehr viele Migranten kommen, dann wird das Gebäude temporär genutzt." Die Liegenschaft sei in den letzten Tagen dahingehend vorbereitet worden, so Marban.
40 Feldbetten
Auch der Bürgermeister bestätigt diese Aussage: "Sanitäranlagen sowie Zimmer wurden hergerichtet und etwa 40 Feldbetten nach Neuhaus gebracht, um für den Fall der Fälle bereit zu sein."
Gerüchten zufolge hätten am Wochenende erste Asylwerber ankommen sollen, dies hat sich aber nicht bewahrheitet. "Bis dato ist es noch ruhig, aber wie lange, weiß niemand", so Jud-Mund und kritisiert: "Informationen erhalte ich so gut wie keine. Die Bevölkerung ist verunsichert und ich als Gemeindevertreter bin enttäuscht von der Informationspolitik des Innenministeriums."
"Für einige Stunden"
Laut Marban wird das Gebäude lediglich dann herangezogen, wenn an Tagen mit einem großen Anfall an illegalen Grenzübertritten die Migranten für einige Stunden zu versorgen seien und eventuell eine Identitätsfeststellung durchzuführen sei, jedenfalls aber nur so lange, bis die Kapazitäten in den Aufarbeitungsdienststellen wieder bereitstehen. "Schließlich kann die Polizei die Migranten - auch bei den unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen - nicht auf der Straße unversorgt warten lassen", erklärt Marban.
Politische Debatte
„Die ÖVP auf Bezirks- und Ortsebene hat die Medien und die Bevölkerung bewusst falsch informiert, indem sie fälschlicherweise behauptete, dass das Land in Neuhaus am Klausenbach ein Asylzentrum errichten wolle, was falsch ist. Zuständig für das Gebäude und die Unterbringung ist das Innenministerium“, kritisierte SPÖ- Landesgeschäftsführer Roland Fürst fest.
Die Replik von Vizebürgermeisterin Monika Pock (ÖVP) ließ nicht lange auf sich warten. "Während die Landespolizeidirektion klargestellt hat, dass es kein Asylquartier in Neuhaus am Klausenbach geben wird, versucht die SPÖ weiterhin, Ängste in unserer Gemeinde zu schüren. Das muss aufhören. Ich fordere den Bürgermeister auf, die SPÖ-Falschmeldungen klarzustellen."
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