Jennersdorf: Hirczy muss als Bürgermeister das Feld räumen
Die Sensation, die sich im ersten Wahlgang am 1. Oktober angedeutet hatte, hat in der heutigen Stichwahl ihre Vollendung gefunden. In Jennersdorf muss die ÖVP erstmals in der Geschichte den Bürgermeister-Posten abgeben. Reinhard Deutsch von der Bürgerliste JES schlug Amtsinhaber Bernhard Hirczy deutlich aus dem Feld.
Auf Deutsch entfielen 1.551 Stimmen, das sind 53,23 %. Hirczy vereinte 1.363 Stimmen auf sich, das sind 46,77 %.
Im Gemeinderat muss sich die künftige Bürgermeisterpartei JES allerdings für jeden Beschluss andere Fraktionen als Verbündete suchen. Sie besetzt nämlich nur sieben der 25 Mandate. Die ÖVP hat im Stadtparlament mit zehn Mandaten die relative Mehrheit. Fünf Mandate entfallen auf die FPÖ, zwei auf die SPÖ und eines auf die Grünen.
"Es war sehr anstrengend, aber ich habe ein tolles Team hinter mir", versucht der designierte Bürgermeister Reinhard Deutsch eine Erklärung.Er kündigt einen "Kassasturz" bei den Gemeindefinanzen an. "Dann wird sich weisen, welche Projekte wir umsetzen können. Bauhof und Veranstaltungshalle haben gegenüber einem neuen Rathaus Priorität", so Deutsch.
Sein unterlegener Kontrahent Hirczy ist entsprechend enttäuscht. Die Hauptursache sieht er in der politischen Großwetterlage. "Das Motto der Wahl war 'Alle gegen einen'" formulierte es der scheidende Bürgermeister.
Ob er selbst den Vizebürgermeisterposten übernimmt, stehe noch nicht fest. "Wir überlegen noch. Ich kann es mir vorstellen, aber nur unter bestimmten Bedingungen", sagt Hirczy.
Wahlsieger Deutsch hätte gegen diese Konstellation nichts einzuwenden. "Für mich wäre es naheliegend, um eine vernünftige Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit zu haben."
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