Coronavirus
Arbeitslosigkeit im Bezirk Güssing und Jennersdorf angestiegen
Die Corona-Krise hat sich erwartungsgemäß auf den Arbeitsmarkt in den Bezirken Güssing und Jennersdorf ausgewirkt.
BEZIRKE GÜSSING/JENNERSDORF. „Wir müssen alles dafür tun, dass aus der Corona-Krise keine Sozialkrise wird", so Edmund Artner bei einem Pressegespräch. Er bezieht sich auf die neuesten Arbeitslosenzahlen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf, die laut Landtagspräsidentin Verena Dunst sehr besorgniserregend seien.
Fast 40 Prozent Steigerung
Aktuellen Zahlen zufolge sind im Bezirk Güssing 1.454 Menschen ohne Arbeit, davon 478 wegen der Corona-Krise. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von 31 Prozent an Arbeitslosen. 125 Menschen sind derzeit in Kurzarbeit. In Prozent haben die Gemeinden Kleinmürbisch, Bildein und Hackerberg den höchstem Anstieg, in absoluten Zahlen Güssing, Stegersbach und Burgauberg.
Im Bezirk Jennersdorf beläuft sich die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung auf 986 Arbeitslose, davon haben 390 corona-bedingt ihren Arbeitsplatz verloren. Gegenüber April 2019 bedeutet dies einen Zuwachs von 39 Prozent. 130 Personen arbeiten in Kurzarbeit. Dem entgegen zu wirken müssen rasche Maßnahmen gesetzt werden. "Den Menschen muss eine finanzielle Absicherung gewährleistet werden. Niemand soll um seine Existenz bangen müssen", betont Dunst.
Existenzgefahr bei Kleinstbetrieben
Dies betrifft vor allem jene Menschen, die in Kleinst- und Kleinbetrieben beschäftigt sind. Im Bezirk Güssing arbeiten laut Dunst 8.900 Beschäftigte, allein die Hälfte davon in Kleinstbetrieben mit bis zu zehn Beschäftigten. "Existenzen stehen hier auf dem Spiel, da Firmen schließen müssen und Arbeitnehmer und Unternehmer gleichermaßen vor den Trümmern ihrer Existenz stehen“, zeigt sich Dunst alarmiert.
Ausweitung der Härtefallfonds
Gefordert werden daher die Verlängerung und Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent des letzten Netto-Einkommens sowie die Ausweitung von Härtefallfonds für Arbeitnehmer, Familien und für Menschen in größter sozialer Notlage.
"Corona-Tausender"
Dunst unterstützt die Forderung der Gewerkschaft nach einem steuerfreien "Corona-Tausender" netto für "Systemerhalter. „Es sind Menschen, die oft niedrige Einkommen haben, vielfach Überstunden leisten sowie einem hohen Gesundheitsrisiko und körperlicher Belastung ausgesetzt sind", so Michael Pieber, Geschäftsführer der GPA-djp.
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