Claudia Gombotz
Mogersdorfer Ärztin ist seit 25 Jahren Betriebsärztin
Ab einer Anzahl von 50 Mitarbeitern ist in einem Unternehmen ein eigener Betriebsarzt vorgeschrieben. Um als Arbeitsmediziner Unternehmen betreuen zu dürfen, benötigt man eine fachspezifische Ausbildung.
MOGERSDORF/FEHRING. Seit 25 Jahren ist Claudia Gombotz, die eine eigene Arztpraxis in Mogersdorf führt, auch als Arbeitsmedizinerin tätig. "Seit 2008 betreue ich das Unternehmen AT&S in Fehring. Zudem war ich 18 Jahre lang bei der Firma Vossen als Arbeitsmedizinerin im Einsatz."
Präventive Tätigkeit
Unter Arbeitsmedizin versteht man eine präventive Tätigkeit im Rahmen des Arbeitnehmerschutzes. In der Arbeitsmedizin nimmt man Einfluss auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes sowie der Arbeitsvorgänge und zielt auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um Gesundheitsbelastungen zu vermeiden. "Primäre Aufgabe des Arbeitsmediziners ist, dafür zu sorgen, dass Menschen durch Arbeit nicht krank werden bzw. ihre Leistungsfähigkeit verlieren", so Gombotz. Ziel ist es daher, die physische und psychische Gesundheit bzw. die individuelle Leistungs- und Arbeitsfähigkeit von Menschen bestmöglich zu erhalten und zu fördern.
Arbeitnehmerschutzgesetz
Festgeschrieben sind alle Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung im Arbeitnehmerschutzgesetz, das jedes Jahr neu erscheint. "Ich nenne es immer unsere 'Bibel'", so Gombotz. Darin genau geregelt sind unter anderem die Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz bei Hitze, Licht, Zugluft, etc. Auch Lärm-, Staub- oder Geruchsbelästigung unterliegen laut dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz genauen Verordnungen. Bei Schwangeren im Unternehmen ist ebenso ein besonderer Bedarf an Arbeitsschutz gegeben.
Betriebliche Begehungen
Bei gemeinsamen Begehungen mit der Sicherheitsfachkraft (SFK), den Abteilungsleitern, dem Betriebsrat sowie einer Sicherheitsvertrauensperson (SVP) werden alle Arbeitsbereiche regelmäßig unter die Lupe genommen. Etwaige Sicherheitsmängel werden protokolliert und dem Arbeitgeber vorgelegt. "Je weniger Unfälle im Unternehmen passieren, desto besser wurde im Bereich des präventiven Arbeitsschutzes gearbeitet", erklärt Gombotz
Die Einsatzzeit des Betriebsarztes richtet sich nach der Anzahl der Mitarbeiter. "Auch die Nachtschicht erhöht die Einsatzsatz", so Gombotz, die aktuell auf 21 Dienststunden im Monat beim Fehringer Leiterplattenhersteller kommt.
Abschließend betont Gombotz, dass man als erkrankter Arbeitnehmer nicht einfach zur Behandlung zum Betriebsarzt gehen kann. "Das ist ein Irrglaube. Für kurative Behandlungen ist der Hausarzt zuständig."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.