Reinhard Poscher im Interview
Sattler-Betriebsleiter in Rudersdorf zieht Abschiedsbilanz
Nach neuneinhalb Jahren als Geschäftsführer des Textilwerks Sattler in Rudersdorf ist Reinhard Poscher in Pension gegangen.
MEINBEZIRK.AT: Wie lange waren Sie bei Sattler beschäftigt?
POSCHER: Ich stamme aus Oberösterreich und habe 1980 in Rudersdorf begonnen. Von 1992 bis 2014 war ich bei Sattler in Graz-Gössendorf und dann Betriebsleiter in Rudersdorf.
Was ist Ihnen in diesen neun Jahren gelungen?
Wir haben das Qualitätsniveau enorm verbessert. Die Eigentümer haben in diesen Jahren mehrere Millionen Euro investiert, sei es in den Maschinenpark, sei es in Anlagen für das Personal. Als Betriebsleiter habe ich sehr forciert, dass neue Mitarbeiter und Lehrlinge innerhalb der Firma intensiv geschult werden. Die Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource.
Wie steht Sattler aktuell auf dem Markt da?
Was vielen nicht bekannt ist: Sattler gehört zu den drei größen Markisentuchwebereien der Welt. Standardmäßig werden rund 300 Designs erzeugt. In der Weberei sind in Rudersdorf derzeit 135 Personen beschäftigt, in der Konfektion 45.
Wie hat sich der Absatz in den letzten neun Jahren entwickelt?
Die Produktion konnte stetig gesteigert werden. Während der Corona-Jahre hat Sattler auch vom Boom beim Renovieren und Neu-Einrichten profitiert.
Ist es schwer, Nachwuchs zu rekrutieren?
Lehrlinge zu bekommen, ist heute schwierig. Aktuell beschäftigt Sattler in Rudersdorf fünf Lehrlinge. Wir sind daher viel in Schulen unterwegs und haben ergänzend zur Berufsschule ein Zusatz-Ausbildungsprogramm auf die Beine gestellt. Übrigens waren alle Sattler-Führungskräfte der zweiten Ebene selber einmal Lehrlinge.
Wie resümieren Sie Ihre Zeit als Chef?
Es waren sensationelle Jahre. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich habe 1980 in der Firma als kleiner Mitarbeiter angefangen, und als Betriebsleiter durfte ich mit den Eigentümern und den Mitarbeitern viele meiner Ideen umsetzen. Es ist schön zu sehen, dass es funktioniert hat.
Die Stelle von Reinhard Poscher als Gesamt-Betriebsleiter wurde in dieser Form nicht nachbesetzt. Für die Produktionsleitung ist nun Elisabeth Gotthardt zuständig, die Betriebstechnik verantworten Michael Wagner und Roland Friedl.
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