Wohnen in Kärnten
"Kärnten ist kein teures Pflaster"
Der Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer (WKO) 2019 zeigt: Wohnen wird etwas teurer. Doch es handelt sich um moderate Preisanstiege.
KÄRNTEN. Eines vorweg: Im Bundesvergleich (mehr dazu hier) wohnt man in Kärnten – in Relation zur Kaufkraft – noch günstig. Der Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) 2019 zeigt aber dennoch Steigerungen der Werte in allen Bereichen.
Ein Baugrundstück kostet im Kärnten-Schnitt 91 Euro pro Quadratmeter – 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei einer Eigentumswohnung (Erstbezug) liegen wir im Durchschnitt bei 2.136 Euro (plus 10,1 Prozent) und eine Mietwohnung wird im Schnitt um 6,14 Euro netto pro Quadratmeter vermietet (plus 0,3 Prozent).
Die Preise in den Bezirken
Der Durchschnittliche Quadratmeter-Preis hat auch bei Einfamilienhäusern gegenüber dem Vorjahr angezogen – er liegt nun bei 1.325 Euro (plus 4,8 Prozent).
Günstiger am Land
Auch Paul Perkonig, Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, bestätigt: "Kärnten ist kein teures Pflaster und in ganz Österreich wohnt man im Westeuropa-Vergleich noch günstig." Seit Jahren ist der Trend des Zuzuges in die Ballungsräume zu beobachten – aufgrund der besseren Aussicht auf Arbeitsplätze, wegen der besseren Infrastruktur. Doch Perkonig spricht auch von "politischen Versäumnissen": "Man hat zu wenig auf ländliche Regionen geachtet, das wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus."
So sind die Grundstücke in ländlichen Regionen oft erheblich günstiger.
Moderate Preisanstiege
Doch auch in Kärnten zeigt sich, vor allem in den Ballungsräumen: Es ist nicht unendlich Baugrund vorhanden. Also ziehen die Preise für Immobilien an. "Es sind aber in Kärnten relativ moderate Preisanstiege, vor allem im Vergleich zu Produkten des täglichen Bedarfs."
Die im Immobilienpreisspiegel dargestellte Entwicklung sei eine kontinuierliche, ohne Ausreißer.
Verdichteter Wohnbau sinnvoll
Den höchsten prozentuellen Anstieg verzeichnet der Bereich "Eigentum/Erstbezug". Perkonig erklärt: "Baugrundstücke werden aufgrund von Verknappung von Grund und Boden nicht günstiger. Auch die Baukosten steigen wegen immer mehr Auflagen, zum Beispiel in Bezug auf Brandschutz oder Barrierefreiheit. Und nicht zuletzt sind Neubauten heute viel besser ausgestattet, auch technisch."
Im innerstädtischen Bereich bzw. in Ballungszentren sei daher der verdichtete Wohnbau sinnvoll. "In die Höhe und nicht in die Breite gehen. So kann man Wohnen leistbarer gestalten und es wird weniger Boden versiegelt." Auch die Politik erkennt dies nach und nach.
Eigentum statt Miete
Der Trend zur Immobilie als Anlageform ist ebenfalls ungebrochen. Perkonig: "Beim derzeitigen Zinsniveau sind klassische Anlageformen nur bedingt attraktiv, sondern eher jene mit Risiko. Das Risiko sehe ich aber bei Immobilien nicht. Und sie können nie einen derart realen Wertverlust erleiden." Bei der jetzigen Zinslage tendieren die Kärntner auch immer mehr zu Eigentum statt zu Miete.
Weitere Daten aus dem Immobilienpreisspiegel 2019
- Betriebliche Grundstücke (Kärnten-Schnitt):
56,1 Euro/m2 (2018) – 59,23 Euro/m2 (2019) = + 5,5 % - Eigentumswohnung gebraucht (Kärnten-Schnitt):
1.217,80 Euro/m2 (2018) – 1.266,42 Euro/m2 (2019) = + 4 % - Reihenhäuser (Kärnten-Schnitt):
1.286,75 Euro/m2 (2018) – 1.299,97 Euro/m2 (2019) = + 1 % - Büroflächen (Kärnten-Schnitt):
6,1 Euro/m2 (2018) – 6,47 Euro/m2 (2019) = + 6,23 %
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