Gesellschaft
10 Jahre Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung Kärnten

Höhepunkt der Enquete war die Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft | Foto: kk
  • Höhepunkt der Enquete war die Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft
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Anlässlich des Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember veranstaltet die Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung (AMB) Kärnten ihre Landesenquete. 

KÄRNTEN, VELDEN. Die heurige Landesenquete der AMB fand gestern Abend im Casineum Velden statt. Alljährlich steht die Enquete dabei unter verschiedenen Thematiken, wie Freiwilligenarbeit, Sachwalterschaft vs. Selbstbestimmung oder Robotics.
Unter dem Jahr veranstaltet die AMB zusätzlich Workshops und Fachtagungen zu verschiedenen Themen die Menschen mit Behinderung betreffen.

Politische Herausforderungen

Die heurige Enquete hatte sogar zwei thematische Schwerpunkte. Im ersten Teil referierte LHStv. Beate Prettner über die politischen Herausforderungen die mit der Inklusion von Menschen mit Behinderung einhergehen.
Weiters präsentierte Prettner den etwa 350 anwesenden Gäste einen Zwischenbericht zum Kärntner Landesetappenplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

Täglich 6 bis 7 neue Klienten

Die Kärntner Anwältin für Menschen mit Behinderung Isabella Scheiflinger blickte auf ihre 10-jährige Tätigkeit zurück. Dabei hob sie besonders das Vertrauen das der Anwaltschaft von den Klienten entgegengebracht wird hervor.
Seit April 2019 vertrat die AMB mehr als 16.000 Klienten und tätigte über 65.000 Interventionen. Pro Tag sind das durchschnittlich 27 Interventionen.
Scheiflinger betonte, dass die Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung täglich etwa 6 bis 7 neue Klienten hat.

Gesetzliche Interessenvertretung

Neben der persönlichen Klientenberatung erfüllt die AMB eine zentrale Rolle als gesetzliche Interessenvertretung, etwa in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, bei Gesetzesbegutachtungen oder als Auskunftsperson bei Landtagsausschüssen.
Weiters gab die AMB heuer eine Informationsbroschüre heraus, welche alle zentralen Leistungen der Anwaltschaft beinhaltet und vorstellt.
Scheiflinger betonte auch, dass die von der AMB in Auftrag gegebene Studie zur Barrierefreiheit von Tourismus- und Freizeitbetrieben wesentlich zum Ausbau der Barrierefreiheit beigetragen hat.

Zukünftige Herausforderungen

In Zukunft will Scheiflinger sich vermehrt auf eine Verbesserung des Versorgungsangebotes im Wohnbereich einsetzen. Derzeit warten etwa 200 Personen auf einen dringend benötigten Wohnhausplatz.
Handlungsbedarf sieht sie auch beim Ausbau der familienentlastenden Dienste sowie der Situation von arbeitssuchenden Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Demnach hat jede vierte arbeitssuchende Person gesundheitliche Einschränkungen und ist dadurch bei der Jobsuche benachteiligt.
Auch die Initialisierung eines unabhängigen Landesmonitoringausschusses zur Überwachung der Einhaltung der UN-Behindertenrechtskonvention ist Scheiflinger ein wichtiges Anliegen.

Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft

Der zweite Schwerpunkt der Enquete stand unter dem Motto "Polizei.Macht.Menschen.Rechte". Höhepunkt dabei war unter anderem die Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft zwischen der Landespolizeidirektion Kärnten und der Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung.
Diese soll zukünftig eine noch engere Zusammenarbeit ermöglichen, wodurch Fragen bezüglich der Sicherheit möglichst rasch und unkompliziert beantwortet werden können.
In einem Impulsreferat wurde die Sicherheitspartnerschaft von Oberst Wolfgang Gabrutsch vorgestellt. Am Ende des Vortrages stand er dem Publikum außerdem für Fragen zur Verfügung.

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