ARCHE NOAH und Hirter Brauerei
Bier-Patente müssen gestoppt werden

Solche Patente führen zu drastischen Einschränkungen der Freiheit heimischer Brauereien und zu Einheits-Bier statt Vielfalt.
 | Foto: stock.adobe.com/Printemps
  • Solche Patente führen zu drastischen Einschränkungen der Freiheit heimischer Brauereien und zu Einheits-Bier statt Vielfalt.
  • Foto: stock.adobe.com/Printemps
  • hochgeladen von Julia Dellafior

Der aktuelle Missbrauch des Patentrechts und eine unwillige Politik führen zu immer mehr Patenten auf Pflanzen aus herkömmlicher Zucht und damit auch auf Lebensmittel – bis hin zu Patenten auf Braugerste und sogar auf das Bier im Glas. Solche Patente führen zu drastischen Einschränkungen der Freiheit heimischer Brauereien und zu Einheits-Bier statt Vielfalt.

KÄRNTEN. Agrarkonzerne lassen herkömmlich gezüchtetes Gemüse wie Salat und Paprika, aber auch Braugerste und Bier patentieren, obwohl solche Patente in Europa verboten sind. Damit steigern sie ihre Milliarden-Gewinne und verschaffen sich immer mehr Kontrolle über Lebensmittel. Viele der Patente erstrecken sich bis hin zum Bier. Betroffen von derartigen Patenten ist unter anderem Braugerste. Das führt unter anderem zu drastischen Einschränkungen der unternehmerischen Freiheit heimischer Brauereien. Daher unterstützen jetzt die „Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs“ die ARCHE NOAH Petition „Missbrauch des Patentrechts stoppen“.

Unterstützung auch von der Hirter Brauerei

Auch die Hirter Brauerei mit Nikolaus Riegler unterstützt diese Petition und ist deshalb im regelmäßigen Austausch mit ARCHE NOAH. Aktuell vor dem Europäischen Patentamt verhandelte Patente umfassen die Gerstenpflanze, das Saatgut, die Verwendung zum Bierbrauen und selbst das Bier im Glas. „Das dürfen wir nicht zulassen, denn gerade die Gerste schafft in der Vermälzung durch ihre Vielfalt in Geruch, Geschmack und Farbe die Charakteristik unserer Biere“, begründet Nikolaus Riegler, Geschäftsführer der Privatbrauerei Hirt, sein Engagement für die Petition von ARCHE NOAH.

Internationales Bündnis

Unterstützung für den Einsatz gegen den Missbrauch des Patentrechts kommt immer mehr auch aus Deutschland: Der Verband „Die Freien Brauer“ unterstützt mit einer eigenen Kampagne die Forderungen des internationalen Bündnisses „No Patents on Seeds“, die auch ARCHE NOAH auf www.keinpatentaufsaatgut.at erhebt. Die gemeinsame Forderung: Eine Konferenz der zuständigen MinisterInnen sowie wirksame Maßnahmen gegen Patente auf Leben.

Gravierende Auswirkungen

Wenn diese Patente nicht gestoppt werden, sind in den kommenden Jahrzehnten enorme Auswirkungen zu erwarten. Züchter, Landwirte und letztlich Konsumenten geraten mehr und mehr in die Abhängigkeit großer Konzerne. Einerseits kontrollieren und blockieren diese den Zugang zu biologischen Ressourcen, die für die weitere Züchtung benötigt werden. Andererseits sind allein die rechtlichen Unsicherheiten und Kosten, die durch derartige Patente verursacht werden, so groß, dass kleine und mittelständische Betriebe im Zweifel die Züchtung neuer, verbesserter Sorten einstellen.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.