Besonderes Jubiläum
Das Kärntner Heimatlied feiert 200. Geburtstag

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Dieser Tage jährt sich zum 200. Mal die Erstveröffentlichung des Gedichtes "Des Kärntner Vaterland" welches später der Text des Kärntner Heimatliedes werden sollte.
KÄRNTEN. Der Dichter, Johann Thaurer von Gallenstein, war zu dieser Zeit als ständischer Expedits- und Registratur-Direktor der höchste Beamte des Landes. Das Gedicht des 1779 in Judenburg geborene Steirers wurde am 2. November 1822 in der Carinthia veröffentlicht. So richtig bekannt wurde das Gedicht aber erst nach seiner Vertonung durch Rainer Ritter von Harbach im Jahre 1835. Der Triester, Grazoletti, fertigte 1842 eine Übersetzung auf Italienisch an (auch eine englische und französische Übersetzung soll es geben), nach dem 2. Weltkrieg kam auch eine slowenische Fassung in Gebrauch (diese wurde vom damaligen Unterrichtsministerium genehmig und enthielt die Strophen 1 – 3).

Eigene Geschichte der 4. Strophe

Die vierte Strophe hat eine eigene Geschichte: in der Monarchie gab es zu Ehren von Kaiser Franz I eine "Kaiserstrophe", 1930 gewann Agnes Millonig eine Preisausschreiben für eine neue vierte Strophe, die auch noch heute Bestand der Landeshymne ist. Nach der Machtübernahme der Nazis musste wieder eine neue Strophe her, diese überdauerte aber das Jahr 1945 nicht*. 1966 wurde die drei Thaurer-Strophen und die Millonig-Strophe zur Landeshymne erklärt.

Besonderes Jubiläum

Das besondere Jubiläum dieser ältesten und schönsten der acht Landeshymnen (Wien hat keine) wäre eine gute Gelegenheit den Schöpfer und sein Werk mittels Gedenktafel am Entstehungsort, dem Landhaus in Klagenfurt, zu ehren.

Johann Thaurer von Gallenstein

Geboren 1779 in Judenburg, gestorben 1840 im Landhaus in Klagenfurt. Er besuchte das Grazer Gymnasium und widmete sich "gymnasiasischen, phosiaphischen und juridischen" Studien. Gallenstein besaß die Herrschaften Wiesenau und Bayerhofen, arbeitet am Bürgerlichen Gesetzbuch mit und verwaltete die Justizstelle in Wolfsberg. 1820 erfolge der Ruf nach Klagenfurt (als ständischer Expedits- und Registratur-Direktor der höchste Beamte des Landes mit Dienstwohnung im Landhaus), zwischen 1821 und 1822 war er für einige Monate provisorischer Bürgermeister von Klagenfurt.

Rainer Ritter von Harbach

Geboren 1804 in Wien, gestorben 1871 in Unterpremstätten/Graz. Bei einer gemütlichen Runde im Schloss Waldenstein bei Wolfsberg wurde er aufgefordert aus der Bibliothek ein Gedicht herauszusuchen und zu vertonen. Bereits am nächsten Tag wurde es in Wolfsberg gesungen und verbreitet rasch im ganzen Kärntnerland.

Agnes Millonig

Sie gewann ein Preisausschreiben zur Schaffung einer vierten Strophe. Laut Ausschreibung sollte in dieser Strophe auf die vielen Opfer des Abwehrkampfes hingewiesen werden (Kärntner-Opferbilanz, Stand 2022: 290 Tote, davon 21 Frauen, 13 Schüler und Studenten).
Agnes Millonig stammte aus Eisenerz/Steiermark (ihre Eltern waren aber gebürtig aus Matschiedl bei Hermagor) und hatte sowohl von mütterlicher als auch von väterlicher Seite slowenische Wurzeln. Millonig war Lehrerin in Neumarkt/Steiermark. und eine große Wohltäterin.

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