VHS Kärnten
Gfrerer: "Bildungsarbeit ist starkem Wettbewerb ausgesetzt"

AK-Präsident Günther Goach, Vorstandsvorsitzender Gerwin Müller, GF Beate Gfrerer, designierter VÖV-Generalsekretär John Evers und Abgeordneter zum Kärntner Landtag Stefan Sandrieser | Foto: Die Kärntner Volkshochschulen
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  • AK-Präsident Günther Goach, Vorstandsvorsitzender Gerwin Müller, GF Beate Gfrerer, designierter VÖV-Generalsekretär John Evers und Abgeordneter zum Kärntner Landtag Stefan Sandrieser
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Rund 4,5 Millionen Euro beträgt die Bilanzsumme der Volkshochschule Kärnten (VHS) für das abgelaufene Jahr. 50.000 Beratungsleistungen wurden durchgeführt, in den 2.600 Kurse wurden 24.000 Teilnahmen gezählt. 

KÄRNTEN. Im Rahmen der 31. Mitgliederversammlung reüssierte Geschäftsführerin Beate Gfrerer die Entwicklung der Kärntner Volkshochschulen, die Bildungsinstitution habe sich trotz pandemiekrisengebeutelter Jahre für die Erwachsenenbildung erfolgreich entwickelt: "Bildungsarbeit ist am freien Markt einem starken Wettbewerb ausgesetzt, dem wir mit einer Verbreiterung unserer Angebotspalette und der Bewerbung für öffentliche Projektausschreibungen begegnet sind. Zudem hat die rasche flexible Umstellung auf digitale Angebote und intensive Begleitung unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer die VHS erfolgreich durch die Krise gebracht."

1,1 Millionen Euro von EU und Bund

Auch auftraggeberseitig habe sich die VHS breiter aufgestellt, erklärte die Bildungsmanagerin: "Wir holen jährlich rund 1,1 Millionen Euro von der EU und vom Bund für bildungsbenachteiligte Menschen nach Kärnten. Mit der Übernahme zweier Jugendzentren in Klagenfurt bauen wir ein neues Standbein auf." Ihren Kärnten-Lead wie in der Bildungsberatung oder dem Bereich "Deutsch als Zweitsprache" werde die VHS weiter ausbauen. 

Die Kärntner Volkshochschulen betreiben seit Jahresbeginn zwei Jugendzentren in Klagenfurt | Foto: Die Kärntner Volkshochschulen
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Pandemie bremste Bildungshunger

Die Zukunft sei gesichert, betonte die Geschäftsführerin und verwies auf rund 5.700 Kursanmeldungen im Jänner und Feber, traute sich jedoch keine valide Prognose für die nähere Zukunft zu. Nach der Pandemie, die den Bildungshunger gebremst habe, drohten mit dem Ukraine-Krieg wirtschaftliche Einbußen in den Brieftaschen der Kärntnerinnen und Kärntner, die sich wiederum am Bildungssektor bemerkbar machen könnten.

84 hauptberufliche Mitarbeiter

Die Volkshochschulen haben einen enormen Professionalisierungsschub erlebt, die strategische Unternehmensführung ist in den Vordergrund gerückt, erläuterte Gfrerer: „Die Anzahl an Hauptberuflichen hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdoppelt. Zudem beschäftigen wir über 510 nebenberufliche Kursleiterinnen und Kursleiter. Wir führen in einem Nicht-Covid-Jahr 3.000 Bildungsangebote mit rund 24.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch und 50.000 Beratungsleistungen.

Um Familien finanziell zu entlasten, bietet das Land Kärnten (Landesjugendreferat) über die Kärntner Familienkarte und in Kooperation mit den Kärntner Volkshochschulen (VHS) kostenlose Nachhilfestunden an. | Foto: Büro Landesrätin Sara Schaar
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Öffentliche Fördergeber

In derzeit 23 Projekten werden Aufträge für unterschiedliche öffentliche Fördergeber professionell abgewickelt. Die Bilanzsumme beläuft sich auf 4,5 Millionen Euro. Trotz schwieriger Bedingungen bewahrt die VHS sozial verträgliche Preise und legt damit, neben kostenlosen Angeboten wie der Basisbildung, einen Grundstein für Chancengleichheit für bildungsbenachteiligte Menschen.

Stärken ausbauen

"Back to the roots" beziehe sich ein strategischer Zukunftsschwerpunkt auf den Ausbau der regionalen Angebote in den Gemeinden, skizzierte Gfrerer: "Mit dem Digitalisierungsprojekt #webfit für Seniorinnen und Senioren konnten Orte wie Stockenboi und Möltschach erfolgreich neu erschlossen werden. Diesem Bedarf nach regionalen Angeboten werden wir gemeinsam mit den Gemeinden weiter nachkommen, die pädagogische Expertise – wie bei den Klagenfurter Jugendzentren – breit einbringen."

Mit dem Digitalisierungsprojekt #webfit für Seniorinnen und Senioren ist die VHS Kärnten in den Regionen unterwegs. | Foto: Die Kärntner Volkshochschulen
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Offen für Kooperationen

Weitere Schwerpunkte liegen auf dem Ausbau des Beratungsbereiches und der Chancen durch die fortschreitende Digitalisierung. "Wir erhalten Anfragen aus anderen Bundesländern zu unseren erfolgreichen Projekten und sind offen für Kooperationen", betonte die Bildungsmanagerin. Den Spagat zwischen gesellschaftlich notwendigen Angeboten und der zielgruppengerechten Preisgestaltung zu schaffen, werde mithilfe konsequenter strategischer Organisations- und Personalentwicklung, dem systematischen Ausbau und der Bindung von Kundinnen und Kunden sowie Trainerinnen und Trainern und professionellem Projektmanagement Rechnung getragen.

Wahl des Vorstandes

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden zehn Mitarbeiter für zehn und 15 Jahre, Gfrerer für 25 Jahre im Dienst der Kärntner Volkshochschulen geehrt. Des Weiteren wurden der Präsident, der Vorsitzende und der neue Vorstand für die nächsten vier Jahre gewählt. AK- und VHS-Präsident Günther Goach bedankte sich für die hervorragende Arbeit und betont den wichtigen bildungspolitischen Auftrag der VHS in der Region. Vorstandsvorsitzender Gerwin Müller strich hervor, dass die Aufgaben der Zukunft für die VHS als Bildungseinrichtung sehr groß und herausfordernd sind. Nachhaltigkeit im Sinne von Naturschutz und ökologischem Bewusstsein, demokratiepolitische Bildung sowie die Stärkung der Kärntner Bevölkerung in ihrer Gesundheitskompetenz stehen als Schwerpunkte auf der Agenda.

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