Benedikt XVI. verstorben
Glocken läuten in ganz Kärnten wegen Tod des Papstes

- Papst Benedikt verstarb um 9.34 Uhr - kurz nach Bekanntwerden der Nachricht läuteten die Kirchenglocken in Kärnten
- Foto: Wikimedia Commons/Lene
- hochgeladen von Lukas Moser
Lange war über den Gesundheitszustand des abgetretenen Papst Benedikt XVI spekuliert worden, in den letzten Tagen verschlechterte sich dieser zunehmend. Heute um 9.34 Uhr verstarb der Deutsche in Rom. In Kärnten läuteten die Kirchenglocken, hierzulande war er als Kardinal einige Male.
ROM/KÄRNTEN. Kirchenglocken in ganz Kärnten läuten anlässlich des Ablebens von Papst Benedikt XVI. Nur wenige Minuten nach Bekanntwerden der Nachricht meldete sich der Klagenfurter Dompfarrer Peter Allmeier via Social Media zu Wort: "Gott schenke Papst Benedikt XVI. den ewigen Frieden".
Bischof würdigt Benedikt XVI.
Als "einen der größten Theologen unserer Zeit sowie charismatischen Papst mit Tiefgang und Souveränität" hat Diözesanbischof Josef Marketz den verstorbenen Papst emeritus Benedikt XVI. gewürdigt. Er habe als Lehrender, als Kardinal und als Papst durch seinen hohen Intellekt und seine brillante Formulierungskunst, stets geprägt durch Sachlichkeit, beeindruckt. Gleichzeitig sei dessen Wesen geprägt gewesen durch Herzlichkeit, Wärme und tiefsinnigen Humor.
Marketz spricht auch dunkle Seiten an
Er selbst habe Papst Benedikt 2007 als Leiter der pastoralen Vorbereitungsgruppe und Mitglied der zentralen Koordination für den Papstbesuch in Mariazell auch persönlich kennenlernen dürfen und "aus nächster Nähe dessen charismatische Ausstrahlung erfahren".
Bei all dem verdienstvollen Wirken von emeritus Papst Benedikt werfe aber, so Bischof Marketz, dessen Umgang mit Vorwürfen zu behauptetem Fehlverhalten gegenüber Missbrauchstätern und -opfern auch einen Schatten auf dessen Lebenswerk.

- Kardinal Ratzinger mit seinem Bruder zu Besuch in Kärnten, Forsthaus Flattnitz
- Foto: Diözesan-Pressestelle
- hochgeladen von Lukas Moser
Ratzinger war oft in Kärnten
Papst emeritus Benedikt XVI. war als Kardinal Joseph Ratzinger mehrmals in Kärnten zu Gast. 1985 referierte er bei den "St. Georgener Gesprächen" zum Thema "Gottes Handeln in Welt und Geschichte", 1990 hielt er die Predigt zum Hochfest am 15. August im Klagenfurter Dom, sowie die Kurzansprachen bei der 37. Marienschiffsprozession auf dem Wörthersee. Im Jahr 2000 traf Kardinal Ratzinger den damaligen Kärntner Bischof Egon Kapellari im Forsthaus der Gurker Bischöfe auf der Flattnitz zu einem ausführlichen Gespräch und besuchte anschließend die Ausstellung "ICH gegenüber" auf Schloss Straßburg, sowie die Wallfahrtskirche St. Wolfgang ob Grades.

- Kardinal Ratzinger mit seinem Bruder zu Besuch in Kärnten, Pfarrkirche Grades
- Foto: Diözesan-Pressestelle
- hochgeladen von Lukas Moser
Geplanter Besuch als Papst
Als Papst war Ratzinger jedoch nie in Kärnten - doch es wäre sogar geplant gewesen: 2007 hieß es, der Pontifex soll einen Privatbesuch im Lesachtaler Wallfahrtsort Maria Luggau planen. Er wurde jedoch damals kurzfristig abgesagt, der Medienrummel sei schließlich zu groß gewesen. Tatsächlich waren hunderte Gläubige und Schaulistige vor Ort, auch Einsatzkräfte und die Musikkapelle nahmen bereits Aufstellung und sogar der damalige Landeshauptmann Jörg Haider soll mit dem Hubschrauber angereist sein. Offiziell wurden die Pläne vom Vatikan aber ohnehin dementiert, der Papst habe sich nur 30 Kilometer entfernt in Italien auf Urlaub befunden.

- Kardinal Ratzinger zu Besuch in Kärnten, Forsthaus Flattnitz
- Foto: Diözesan-Pressestelle
- hochgeladen von Lukas Moser




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.