Polizei-Schwerpunktaktion
Großaktion gegen Menschenhandel, Prostitution und mehr

Eine umfangreiche Schwerpunktaktion der Polizei hat zahlreiche Folgen | Foto: WOCHE
  • Eine umfangreiche Schwerpunktaktion der Polizei hat zahlreiche Folgen
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Festnahmen, das Schließen eines Glücksspiel-Lokals, wichtige Erkenntnisse. Die Bilanz einer umfangreichen Schwerpunktaktion der Polizei.

KÄRNTEN. Zwischen 28. und 30. August fand eine koordinierte Schwerpunktaktion gegen "polykriminelle Gruppierungen" statt. Beteiligt waren 65 Polizisten des Bundeskriminalamtes Wien, die Landeskriminalämter von Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Wien und Vorarlberg, das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Kärnten und Beamte des Zollamtes Klagenfurt sowie der Finanzpolizei Klagenfurt. Die Einsatzleitung hatten Ministerialrat Andreas Holzer des Bundeskriminalamtes und Oberst Gottlieb Türk vom Landeskriminalamt inne.

Prostitution bis illegales Glücksspiel

Organisierte Kriminalität war im Fokus der Schwerpunktaktion – Menschenhandel im Rotlichtmilieu, Prostitution, Waffenhandel, illegale Beschäftigung und illegales Glücksspiel. Ebenfalls kontrolliert wurden Rocker-Gruppierungen, die u. a. mit Suchtgift, Prostitution und Schutzgelderpressungen zu tun haben, und in Kärnten ansässige, polizeilich bekannte Personen, die italienischen (mafiaähnlichen) Verbrecherorganisationen zugerechnet werden.

Zahlreiche Razzien

Die Polizei wollte vor allem Informationen gewinnen, denn "polykriminelle Gruppierungen" gehen sehr organisiert vor. Ihre Struktur erinnert an Unternehmen. Teilweise wurde auch verdeckt ermittelt. Durchgeführt wurden Razzien in allen 28 Kärntner Bordellen, in Pizzerien, Geschäftslokalen und Privathäusern. Dabei konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. 

Prostituierte befragt

Darüber hinaus wurde ein Glücksspiel-Lokal in Klagenfurt geschlossen, sechs Glücksspiel-Automaten sichergestellt. Man überprüfte 45 rumänische und bulgarische Zuhälter, die – so wurde es festgestellt – zum Großteil bereits im Ausland kriminalpolizeilich vorgemerkt sind. Es wird in fünf Fällen weitere Ermittlungen wegen Zuführung zur Prostitution und Zuhälterei geben.
229 Prostituierte wurden befragt. Zumindest zehn von ihnen sind potenziell Opfer von Menschenhandel. 

Viele Gesetzesübertretungen

In einem Klagenfurter Laufhaus nahmen die Ermittler einen männlichen kolumbianischen "Sex-Dienstleister" fest – ihm fehlt eine Aufenthaltsberechtigung. Es gab weiters mehrere Anzeigen wegen Übertretung nach dem Prostitutionsgesetz, Produktpiratierie, Zigarettenschmuggel, dem Meldegesetz und nach dem Artenschutzgesetz. 
Begleitet hat die Aktion eine Delegation der Kommission 3 der Volksanwaltschaft.

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