Lawinengefahr im Blick
Kärnten setzt auf Prävention und Bildung

- Die Website des LWD wurde für die heurige Wintersaison neugestaltet und bietet nun interaktive Inhalte zur Gefahreneinschätzung (Symbolfoto)
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Der Lawinenwarndienst Kärnten (LWD) spielt eine wichtige Rolle in der Sicherheitsinfrastruktur des Landes und liefert von Dezember bis Mai präzise 24-Stunden-Prognosen zur Lawinengefahr. Neben Wetteranalysen umfasst seine Arbeit auch Beratung, Schulungen und internationale Kooperationen. Durch moderne digitale Tools und Öffentlichkeitsarbeit wird das Bewusstsein für Lawinenrisiken geschärft. Die Kärntner Landesregierung sichert dem LWD weiterhin volle Unterstützung zu.
KÄRNTEN. "Der Lawinenwarndienst trägt eine ganz zentrale Rolle in der Sicherheitsinfrastruktur des Landes und schützt damit unsere Kärntner Bevölkerung", hebt der Katastrophenschutzreferent des Landes Kärnten, Landesrat Daniel Fellners, anlässlich der Präsentation des Tätigkeitsberichtes des Lawinenwarndienstes Kärnten (LWD) hervor. Bereits seit 1955 versorgt der LWD hierzulande, und damit als zweitältester Lawinenwarndienst Österreichs, die Kärntner Bevölkerung mit Prognosen zur Lawinengefahr.
Besonders wichtige Funktion
Naturgemäß kommt diesem im Winter eine besonders wichtige Funktion zu: "Dieses Sicherheitssystem ist eine wichtige Säule zum Schutz aller Kärntnerinnen und Kärntner, die sich regelmäßig in unseren Bergen aufhalten", so Fellner. Der Landesrat appelliert gleichzeitig an die Eigenverantwortung der Bevölkerung, "es liegt schon an jedem einzelnen und jeder einzelnen, diese Berichte auch rechtzeitig zu studieren und dementsprechend vorsichtig zu planen".
24-Stunden-Prognose
Der tägliche Lawinenbericht des LWD Kärnten liefert von Dezember bis Mai eine präzise 24-Stunden-Prognose der Lawinengefahr. "Gerade in Zeiten zunehmender Wetterextreme ist eine fundierte Gefahreneinschätzung unerlässlich", betont Fellner und ergänzt: "Ohne die Arbeit des Lawinenwarndienstes würden sich Wintersportlerinnen und Wintersportler sowie Einsatzkräfte einem erheblich höheren Risiko aussetzen."
Beratung und Schulung
Neben der täglichen Prognose umfasst das Tätigkeitsfeld des LWD Kärnten auch Beratung und Schulung (Fortbildung von Lawinenkommissionen, Alpinpolizei und Einsatzorganisationen, Unfallanalysen (Unterstützung der Alpinpolizei), Messstationen (Wartung eines Netzes aus 35 Messstationen) sowie internationale Kooperationen (Zusammenarbeit mit Lawinenwarndiensten aus Österreich, Italien und Slowenien).
Bildung rettet Menschenleben
Fellner hebt besonders die nachhaltige Bildungsarbeit hervor: "Die Expertinnen und Experten in den Gemeinden treffen oft in kürzester Zeit Entscheidungen über Sperren und Evakuierungen. Gut ausgebildete Kommissionen retten Menschenleben." Auch diesen Winter wurden bereits mehrere Fortbildungsprogramme durchgeführt, zum einen in der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen und Heiligenblut, zum anderen sind noch heuer Kurse in der Stadtgemeinde Hermagor, der Gemeinde Mallnitz und in Flattach geplant. Auch Zusammenarbeiten werden durchgeführt, wie mit der ÖBB für die Lawinenkommission der Tauernbahnstrecke.
Bewusstsein von Risiken
Mit umfassender Öffentlichkeitsarbeit und modernen digitalen Tools sorgt der LWD Kärnten zudem dafür, dass möglichst viele Menschen über Lawinenrisiken Bescheid wissen. Die Website des LWD wurde für die heurige Wintersaison neugestaltet und bietet nun interaktive Inhalte zur Gefahreneinschätzung. "Jeder, der sich im winterlichen Gebirge bewegt, muss sich auch der Risiken bewusst sein. Egal ob Tourengeher, Freerider oder Schneeschuhwanderer – nur wer sich informiert und die Warnungen beachtet, kann sich und andere schützen", appelliert Fellner eindringlich.
Arbeit wird weiterhin unterstützt
Die Kärntner Landesregierung wird die Arbeit des LWD weiterhin konsequent unterstützen. "Die Sicherheit unserer Bevölkerung und Gäste, und auch die Arbeit mit unseren Einsatzorganisationen hat oberste Priorität", so Fellner abschließend.
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