Hohe Brandgefahr
Kärntner Abfallwirtschaft fordert Batteriepfand

Achtung Brandgefahr: Derzeit landen zu viele Batterien und Akkus im Restmüll – die Kärntner Abfallwirtschaft fordert daher ein Pfandsystem. | Foto: stock.adobe.com/ Pixel-Shot
2Bilder
  • Achtung Brandgefahr: Derzeit landen zu viele Batterien und Akkus im Restmüll – die Kärntner Abfallwirtschaft fordert daher ein Pfandsystem.
  • Foto: stock.adobe.com/ Pixel-Shot
  • hochgeladen von Mirela Nowak-Karijasevic

Batterien und Akkus im Restmüll bilden eine nicht unbeträchtliche Gefahrenquelle. Die Kärntner Abfallwirtschaftsbetriebe rufen aus diesem Grund auf, alte Batterien und Akkus richtig zu entsorgen und fordern ein Pfandsystem.

KÄRNTEN. Akkus und Batterien sind Problemstoffe und brandgefährlich – falsch entsorgt können sie Feuer und Explosionen auslösen. "Im Durchschnitt lösen Batterien bei der Sammlung oder Behandlung von Abfällen in einem Betrieb bis zu sechs Brandherde täglich aus", berichtet Oskar Preinig, Kärntner Regionalvorstand bei der Regionaltagung des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) in Spittal an der Drau. In diesem Zusammenhang besichtigten VOEB Präsidentin Gabriele Jüly und Oskar Preinig gemeinsam mit 25 Branchenvertreter:innen und Michael Rabtisch, Land Kärnten Abteilung Umwelt, Naturschutz & Klimaschutzkoordination, das neue Werk der Lindner Recyclingtech GmbH.

Produktionsfläche verdoppelt

Das Kärntner Familienunternehmen entwickelt Zerkleinerungsmaschinen und Recyclinganlagen für die Industrie und importiert diese weltweit – mit dem neuen Werk am Headquarter Spittal an Drau wurde die Produktionsfläche verdoppelt. Matthias Egarter, CFO bei Lindner und Projektverantwortlicher für den Neubau, führte die VOEB Mitglieder durch die moderne Produktion der Recyclinganlagen.

Verfünffachung der Brände 

Österreichweit ist in den vergangenen zwölf Jahren eine Verfünffachung der Brände zu verzeichnen. Die Wissenschaft geht von einer zukünftigen Verdoppelung der derzeit im Restmüll befindlichen Lithium-Ionen-Batterien von aktuell etwa drei auf sechs Millionen Stück in Österreich aus. Das hat fatale Folgen, wie auch der Fall eines brennenden Feuerwehr-Autos in Greifenburg Anfang März zeigt – Auslöser war der Akku einer Taschenlampe.

Kärntner Abfallwirtschaftsbetriebe besichtigten das neue Werk der Lindner Recyclingtech GmbH in Spittal. | Foto: Lindner
  • Kärntner Abfallwirtschaftsbetriebe besichtigten das neue Werk der Lindner Recyclingtech GmbH in Spittal.
  • Foto: Lindner
  • hochgeladen von Mirela Nowak-Karijasevic

Aufruf zur richtigen Entsorgung

Zwar entsorgen laut einer VOEB-Umfrage bereits rund 66 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner Batterien in dafür vorgesehenen Sammelstellen. Das ist jedoch nicht genug – nun rufen die Kärntner Abfallwirtschaftsbetriebe die Bevölkerung verstärkt dazu auf, alle Alt-Batterien bei Altstoffzentren, Handel oder Problemstoffstellen abzugeben.

Verband fordert Batteriepfand

Der VOEB fordert in diesem Zusammenhang nachdrücklich ein Batteriepfand. Diese Lösung würde nicht nur den Anreiz für die korrekte Sammlung und das Recycling erhöhen, sondern gleichzeitig dazu führen, dass mehr Wertstoffe wie Aluminium, Kobalt oder Lithium wiederverwertet werden können. Oskar Preinig unterstreicht: "Wir sprechen uns für ein Batteriepfand aus, um existenzbedrohende Sachschäden in den Abfallwirtschaftsbetrieben zu verhindern und das Risiko für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Umweltschäden zu minimieren."

Sichere Handhabung

  • Lithium-Batterien und Akkus halten keine große Hitze, Kälte oder Wasser aus. Daher: Handy nicht in der Sonne liegen lassen, E-Bike nicht im Winter outdoor laden
  • Batterien und Akkus keinesfalls öffnen, sie enthalten ätzende Säuren und Laugen
  • Möglichst geschützte Lagerung
  • Bereits aufgeblähte Akkus nicht im Haus, Garage oder Wohnung lagern
  • Batterien und Akkus sind Problemstoffe, sie können in aufgestellten Sammelboxen im Handel und den Altstoffzentren der Gemeinden oder im Handel abgegeben werden.
Achtung Brandgefahr: Derzeit landen zu viele Batterien und Akkus im Restmüll – die Kärntner Abfallwirtschaft fordert daher ein Pfandsystem. | Foto: stock.adobe.com/ Pixel-Shot
Kärntner Abfallwirtschaftsbetriebe besichtigten das neue Werk der Lindner Recyclingtech GmbH in Spittal. | Foto: Lindner

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.