Im Zeichen der Versöhnung
Kärntner Heimatdienst besuchte Leifling (SLO)
Auf einer besonderen Mission war die Spitze des Kärntner Heimatdienstes am vergangenen Wochenende: Im Zeichen der Versöhnung wurde das Dorf Leifling/Libelice in Slowenien besucht, das eine ganz spezielle Geschichte hat. Im Zuge dessen wurde eine künftige enge Zusammenarbeit vereinbart.
KÄRNTEN/SLOWENIEN. Das südlich von Lavamünd gelegene Dörfchen Leifling/Libelice stellt ein historisches Kuriosum dar: Nachdem dort nämlich bei der Kärntner Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 die Mehrheit der Bevölkerung für Jugoslawien gestimmt hatte, kam der Ort zwei Jahre später, isoliert von seinem Kärntner Umland, doch zum Südslawenstaat - und zwar in Form eines Austauschs, da dafür ein anderes, noch kleineres Territorium in der Nähe von Unterdrauburg Kärnten zugeschlagen wurde.
Spannendes Museum
Heute beherbergt der abgelegene Ort im ehemaligen Pfarrhof ein kleines historisches Museum, das neben anderen volkskundlichen Objekten auch eine Darstellung der Ereignisse rund um den Kärntner Abwehrkampf beinhaltet. Interessant ist dies deshalb, weil man hier die slowenische beziehungsweise jugoslawische Perspektive kennen lernt.
Unterschiedliche Sichtweisen
Deutlich wird dabei, wie unterschiedlich die Geschichtsbilder der Kärntner Seite zum einen und der slowenischen Seite zum anderen sind. Während Kärntner Patrioten davon ausgehen, dass der vorhergehende Abwehrkampf die Volksabstimmung vom 10. Oktober gewissermaßen erzwungen hat, meint man vonseiten der slowenischen Historiker, dass dies nur der falschen Beurteilung durch die Alliierten bei der Pariser Friedenskonferenz zu verdanken sei.
Marjan Sturm vermittelte
Dieser Tage besuchte die Führung des Kärntner Heimatdienstes mit Obmann Andreas Mölzer an der Spitze, sowie Finanzreferent Andreas Skorianz und den Vorstandsmitglieder Wendelin Mölzer und Franz Jordan das Museum, um sich dort auf Vermittlung von Marjan Sturm mit der Führung der slowenischen "General Majster"-Vereine und den Exponenten des Clubs der Kärntner Slowenen in Marburg und Laibach zu treffen.
Auch künftig Zusammenarbeit
Bei einem freundschaftlichen Mittagessen vereinbarte man auch für die nächsten Jahre eine enge Zusammenarbeit in Hinblick auf das Totengedenken für die Opfer beider Seiten aus den Auseinandersetzungen der Jahre 1918/1919, aber auch die Kooperation in aktuellen Fragen, wie etwa der grenzüberschreitenden Migrationsproblematik.
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