Meteorologe im Gespräch

Schnee Mitte April, ist der Klimawandel abgeblasen?

Gestern schneite es bis in die tiefen Lagen Kärntens, die Regionen Klagenfurt und Villach waren in eine Schneedecke gehüllt. Doch ist es normal, dass es Mitte April bis in die Täler schneit? MeinBezirk sprach mit dem Meteorologen Gerhard Hohenwarter.

KÄRNTEN. Ist es etwas Besonderes, dass es im April in den Niederungen geschneit hat oder ist das normal? "Es ist normal, dass es in den Niederungen Anfang April noch einmal schneit. In den meisten Regionen war es so, dass es nur 'angezuckert' war. Dass es am Berg im April mehr schneit, in den höheren Lagen hatten wir teilweise mehr als 60 Zentimeter Neuschnee, das passiert zwar nicht jedes Jahr, aber immer wieder mal", so Hohenwarter. 

15cm Neuschnee in Klagenfurt

Einen sehr außergewöhnlichen Schneefall gab es laut Gerhard Hohenwarter im Jahre 2016: "Ganz bekannt ist noch der Schneefall vom 27. April 2016, da sind Ende April in Klagenfurt 15 Zentimeter Neuschnee im Tal zusammengekommen". 

Späteste Schnee 

Die spätesten Schneeereignisse in Kärnten gab es laut dem Meteorologen am  27. Mai 1933 in Bad Bleiberg und am 10. Juni 1974 war am Weißensee und in Bad Bleiberg in den höheren Lagen ein Zentimeter Schnee. "In Klagenfurt gab es im Mai schon öfters Schnee. Ein Schneefall der außergewöhnlicher war, war am  3. Mai 1979. An diesem Tag schneite es 18 Zentimeter und der Schnee ist noch bis 6. Mai liegen geblieben", so Gerhard Hohenwarter. 

Weißer April 

Letztes Jahr am 4. April, am 6. April 2021, am 2. April 2013,  am 11. April 2005, an all diesen Tagen gab es laut Hohenwarter Schnee in den tieferen Lagen Kärntens. "Man sieht es kommt alle paar Jahre vor. Man muss jedoch sagen, dass es in den 2000er Jahren durch den Klimawandel seltener geworden ist. Das Maximum im April waren 27 Zentimeter am 1. April 1975", erläutert der Meteorologe abschließend.