Armut
Sozialleistungen reduzieren Armut

- Die Armutsgefährdung in Kärnten sank von 16 (2011) auf 12 Prozent (2017)
- Foto: Pixabay/fantareis
- hochgeladen von Kathrin Hehn
In Österreich sind durchschnittlich 14,4 Prozent der Menschen armutsgefährdet. In Kärnten sind es 12 Prozent und liegt damit an dritter Stelle im Bundesländervergleich.
KÄRNTEN. Es darf nicht da gespart werden, wo die Würde von Menschen betroffen ist, so Sozialreferentin Beate Prettner. Armut oder eben Nicht-Armut spielen dabei eine wesentliche Rolle. Anlässlich des "Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut" informieren Sozialreferentin Beate Prettner und Heinz Pichler, Obmann des Kärntner Netzwerkes gegen Armut und Ausgrenzung über die Situation in Kärnten. Zusätzlich wurde die bereits "8. Kärntner Soziale Dialog Konferenz" organisiert.
Rückgang der Armutsgefährdung
Seit 2011 ging der Prozentsatz von armutsgefährdeten Menschen in Kärnten deutlich von 16 auf 12 Prozent im Jahr 2017 zurück, informiert Obmann des Kärntner Armutsnetzwerkes Heinz Pichler.
Eines der wichtigsten Mittel um diesen Trend weiter aufrecht zu halten ist Erwerbstätigkeit. Leider, so Prettner, strich die Bundesregierung gleich zwei wesentliche Maßnahmen um Menschen zurück ins Berufsleben zu führen - die Aktion 20.000 und den Beschäftigungsbonus.
Kürzungen fördern Armut
Essentielle Maßnahmen gegen Armut und Armutsgefährdung sind, neben der Erwerbstätigkeit, Ausbildung, Weiterbildung, die Mindestsicherung und natürlich Sozialleistungen.
Diese können die Armutsgefährdung gezielt reduzieren, so Prettner. Sie erklärt, dass beispielsweise die Zahl der armutsgefährdeten Personen in Kärnten ohne soziale Transfers bei 26 Prozent, also etwa 135.000 Personen, liegen würde.
Besonders schlimm würde es Pensionisten treffen, sollten soziale Transferleistungen bei den Pensionen wegfallen. Hier würde die Zahl der armutsgefährdeten Personen auf 45 Prozent bzw. 234.000 Menschen ansteigen.
Länder können nicht alles ausgleichen
Prettner betont das Sozialleistungen effektiv zur Reduktion von Armut beitragen und gegen Armutsgefährdung helfen. Mit Kürzungen würde man lediglich das Gegenteil erreichen.
Doch die Bundesländer können nicht alle Kürzungen durch die Regierung kompensieren, warnt Prettner. Auch im Fall der Mindestsicherung sei Vorsicht geboten, da zu befürchten sei, dass das neue Modell einige Verschlechterungen mit sich bringen könnte.
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