Quaggamuschel in Kärnten
"Unbemerkt mit der Ausrüstung verschleppt"

Die Quaggamuschel wurde auch schon im Wörthersee nachgewiesen (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/aklebow
  • Die Quaggamuschel wurde auch schon im Wörthersee nachgewiesen (Symbolfoto)
  • Foto: stock.adobe.com/at/aklebow
  • hochgeladen von Laura Anna Kahl

Die Quaggamuschel kann heimische Arten verdrängen, aber auch Schäden an Wasserentnahme-Anlagen verursachen. Es wurden bereits Nachweise im Ossiacher See, Wörthersee und Keutschacher See gefunden. Nun sollen die Kärnter See-Gemeinden helfen.

KÄRNTEN. In diesen Tagen erreicht etwa ein Monat vor Beginn der Badesaison ein Informationsschreiben des Kärntner Instituts für Seenforschung (KIS) einige Kärntner See-Gemeinden. Darin werden sie gebeten, Informationen zur Quaggamuschel in ihrem Umfeld zu verbreiten, um dabei zu helfen, deren weitere Vermehrung zu stoppen.

Eindeutige Nachweise

"Bereits 2010 wurde die Quaggamuschel, die eigentlich im Schwarzen Meer heimisch ist, in der Donau bei Linz gefunden, 2016 dann auch im Bodensee. Und im vergangenen Jahr wurde sie erstmals in Kärnten nachgewiesen", informiert Umwelt-Landesrätin Sara Schaar. Der Nachweis in Kärnten gelang glücklicherweise sehr früh. Schaar: "Im Wörthersee und Keutschacher See gibt es mittels eDNA-Methode eindeutige Hinweise, im Ossiacher See wurden bereits die Muscheln selbst gefunden."

"Badegäste können sich verletzen"

Warum die Verbreitung der Quaggamuschel so problematisch ist, erklärt Roswitha Fresner: "Fremde Arten konkurrieren mit heimischen oft um Nahrung, verdrängen sie außerdem aus Brut- und Lebensräumen. Die Quaggamuschel vermehrt sich rasch und kann auch Schäden an Anlagen zur Wasserentnahme wie Wärmepumpen oder Bewässerungsanlagen verursachen, indem sie Rohre und Filter verstopft. Tritt sie in Massen auf, kann ihre Filtrierleistung zur Reduktion von Plankton und damit der Fisch-Nährtiere führen. Weiters können sich Badegäste an ihren scharfen Kanten verletzen."

"Mit heißem Wasser reinigen"

Daher ist es wichtig, die Seebesucher darüber aufzuklären, was sie selbst dazu beitragen können, um die Ausbreitung der Quaggamuschel in Kärnten zu verhindern. "Es ist eigentlich ganz einfach: Wassersport-Geräte und Badesachen sollten mit heißem Wasser sorgfältig gereinigt und an der Sonne getrocknet werden. Denn die Larven dieser gebietsfremden Art werden unbemerkt mit dieser Ausrüstung vom einen zum anderen Gewässer verschleppt", so Schaar.

"Helfen Sie mit"

Die Verbreitung erfolgt über das Bilgenwasser von Schiffen, mit Angel- oder Tauch-Ausrüstung, Sportbooten, aber auch mit Stand-Up-Paddeln oder Badesachen. "Unser Ziel ist es, die weitere Ausbreitung der Quaggamuschel in Kärnten zu verhindern. Helfen Sie bitte dabei mit", appellieren Schaar und Fresner.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.